Die FH Salzburg ist nicht nur für Bachelor- und Masterstudierende interessant, sondern auch für Promovierende, die hier einen Forschungsaufenthalt absolvieren. Auch Emanuele Cesprini kam im Rahmen des Erasmus+ Programms an den Campus Kuchl, um in den Laboren weitere Erkenntnisse für seine Doktorarbeit zu gewinnen.
Beim Wandel hin zu einer Kreislaufwirtschaft, die eine effiziente Nutzung unserer Ressourcen zum Ziel hat, spielt der Begriff der Materialgesundheit eine wichtige Rolle. Denn nur Materialien, die keine umweltschädlichen Substanzen enthalten, können problemlos wiederverwendet, aufbereitet, kompostiert oder zur Energiegewinnung genutzt werden. Für die Holzwirtschaft sind deshalb alternative Klebstoffe im Fokus der Forschung, die auf biogenen Ausgangsstoffen beruhen und weder in der Nutzung noch darüber hinaus problematische Stoffe freisetzen.
Emanuele Cesprini, PhD Student an der Università degli Studi di Padova, beschäftigt sich in seiner Doktorarbeit unter anderem mit Klebstoffen auf der Basis von Tanninen. Diese pflanzlichen Sekundärstoffe, die vor allem dazu da sind Schädlinge fernzuhalten, finden sich in der Rinde verschiedener Baumarten. Unterstützt vom Erasmus+ Programm konnte Emanuele in seinem 6-monatigen Aufenthalt am Campus Kuchl mehrere Studien zur Charakterisierung von Tannin-basierten Klebstoffen für die Spanplatten- und Sperrholzherstellung durchführen.
Nachhaltigere Produktion für die Holzindustrie
Eine Schnittstelle zu Wirtschaft und Industrie ergab sich währenddessen durch einen Vor-Ort-Besuch des italienischen Möbelherstellers FANTONI Spa. aus Italien. Das Unternehmen ist bestrebt in der eigenen Produktion synthetische Klebstoffe in Spanplatten zu ersetzen. Emanuele bewertete diese Kooperation als sehr positiv: „Die Zeit am Campus Kuchl hat gute Ergebnisse gebracht und ein Vertrauensverhältnis zwischen den beiden Parteien aufgebaut. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Fantoni zeigt, dass auch die Industriepartner ein großes Interesse an der Umstellung auf nachhaltigere Prozesse haben!“
Durch die enge Zusammenarbeit mit den hausinternen Doktoranden und wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen bekam er Einblicke in Forschungsaktivitäten und aktuelle Projekte im Forschungsbereich Holz & biogene Technologien der Fachhochschule Salzburg. Und nicht zuletzt für ihn persönlich war der Aufenthalt in Kuchl eine Bereicherung. Der begeisterte Wintersportler konnte die Bergwelt im Land Salzburg über den Winter ausgiebig erkunden und zudem neue Kontakte und Freundschaften schließen. Mittlerweile ist er zurück an seiner Heimatuniversität in Padua und steht kurz vor seiner Promotion.