Aktuelles
14. Dezember 2021

AK-Wissenschaftspreis: 5 Auszeichnungen für FH Studierende

Wissenschaft und Forschung ist ein fruchtbarer Boden für eine gute Gesellschaft. Mit dem Wissenschaftspreis bzw. Förderpreis unterstützt die Arbeiterkammer Salzburg Studierende, die sich neuen Forschungsfragen zur Förderung unserer Gesellschaft widmen. Ganz nach dem Motto „Gerechtigkeit muss sein“ wurden 19 Preise in vier Kategorien vergeben. Fünf Preisträger*innen haben ihr Studium an der FH Salzburg absolviert.

Fünf Studierende der FH Salzburg sind unter den Preisträger*innen beim diesjährigen AK Wissenschafts- und Förderpreis. (v.l.o. Ana Atalaia, Philipp Grubmüller, Mario Siller, Anna Drühe, Christine Hirschbichler)
Fünf Studierende der FH Salzburg sind unter den Preisträger*innen beim diesjährigen AK Wissenschafts- und Förderpreis. (v.l.o. Ana Atalaia, Philipp Grubmüller, Mario Siller, Anna Drühe, Christine Hirschbichler).

Seit 9 Jahren wird der Wissenschafts- und Förderpreis der Arbeiterkammer Salzburg verliehen, die sich selbst für eine solidarische Gesellschaft, eine faire Verteilung von Ressourcen und einen chancengleichen Zugang zu Bildung einsetzt. „Mit diesem Preis wollen wir ein starkes Zeichen für die Förderung der Wissenschaft setzen“, erklärt Cornelia Schmidjell, Direktorin der AK Salzburg. 

5 Auszeichnungen für Studierende an der FH Salzburg

Insgesamt haben sich 57 Salzburger FH-, Uni- und PH-Studenten für den AK Wissenschaftspreis bzw. Förderpreis beworben. Fünf AbsolventInnen der FH Salzburg sind unter den insgesamt 19 Preisträger*innen, die wir im Folgenden kurz mit ihren Themen und Abschlussarbeiten vorstellen.

Kategorie 1: chancengleich leben & arbeiten


Anna Drühe, BEd MA (Soziale Innovation)

Masterarbeit: Arbeitszeit 2030 – Flexible Arbeitszeitorganisation als (Soziale) Innovation im Bereich der Organisationsentwicklung
Soziale Innovationen sind an hohen gesellschaftlichen Zielen ausgerichtet und fokussieren auf eine Verbesserung bestimmter sozialer Praktiken. Aufgrund der sich stetig wandelnden Arbeitswelt liegt eine Betrachtung ebensolcher – etwa in Form neuartiger Arbeitszeitarrangements – im Unternehmenskontext nahe. Werden innovative Arbeitszeitmodelle (Wahlarbeitszeit, Job Sharing, Vertrauensarbeitszeit und Co.) im Sinne einer „guten“ Flexibilisierung implementiert, ergeben sich daraus vordergründig Vorteile, wie etwa erhöhte Arbeitszufriedenheit, Lebensphasenorientierung, bessere »Work-Life-Balance«, Möglichkeit zur Aus- und Weiterbildung, physische und psychische Gesundheitsprävention sowie mehr Chancengleichheit. Es wird vermutet, dass zukünftig vor allem das Sabbatical und Modifizierungen der Gleitzeit Anwendung finden. Insgesamt zeigt sich ein Trend zu flexibilisierter, ergebnisorientierter, selbstbestimmter und vertrauensbasierter Arbeitszeitorganisation.

Christina Hirschbichler, MSc (Masterlehrgang Salutophysiologie für Hebammen)

Masterarbeit: Supervision – ein notwendiger Bestandteil der professionellen Hebammenarbeit
Hebammen sind die einzigen Fachpersonen, die sowohl für die Frau als auch für das Kind in der gesamten Zeitspanne von Schwangerschaft, Geburt und Exogestation kompetent sind. Die professionelle Begleitung dieses „major life events“, die hohe Komplexität, Verantwortlichkeit und Emotionalität des Ereignisses, erfordern neben der wissenschaftlichen Handlungsbegründung und autonomieerhaltenden Interaktion mit Klientinnen und Klienten, eine regelmäßige, kontextualisierte Reflexion. Die vorliegende Arbeit untersucht mittels Experteninterviews, welchen Einfluss kontinuierliche Supervision auf das professionelle Arbeiten von Hebammen ausübt. Es zeigt sich eine qualitätssteigernde und professionalisierende Wirkung in vielen und unterschiedlichen Bereichen. Im Sinne der Disziplinentwicklung sollte deshalb die Etablierung von begleitender Supervision für Hebammen angestrebt werden.

Kategorie 2: leben & arbeiten 4.0


Dipl. Ing.  Philipp Grubmüller, BSc (Informationstechnik & System-Management Master)

Masterarbeit: Optimierung einer Deep Learning-basierten Klassifikation von Schilddrüsenkarzinomen mit Paraffin- und Gefrierschnittbildern
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit der Klassifikation von unterschiedlichen Ausprägungen von Schilddrüsenkrebs. Diese Klassifikation ist die Basis für eine geeignete Krebsbehandlung und somit neben der frühzeitigen Erkennung überlebenswichtig. Um die Klassifikation von Schilddrüsenkrebs zu verbessern und dadurch das Gesundheitssystem potenziell durch präzisere Behandlungsvorschläge zu entlasten, wurden Technologien und Konzepte der künstlichen Intelligenz herangezogen. Dadurch konnte eine Verbesserung der Klassifikation erreicht werden. Gerade im Zeitalter von Digitalisierung und Industrie 4.0 ist der alltägliche Einsatz von künstlicher Intelligenz, insbesondere zur Verbesserung aller Aspekte unseres Lebens, ein wesentlicher Bestandteil und ein richtungsweisender Treiber einer modernen Gesellschaft.
 

Dipl. Ing. Mario Siller, BSc (Informationstechnik & System-Management Master)

Masterarbeit: Verminderung des Tiling-Effekts bei Whole Slide Images nach Image-to-Image Translation
Die Masterarbeit befasst sich mit der Image-to-Image Translation von pathologischen Whole Slide Images. Dabei werden Gefrierschnitte mit einer geringen Qualität, die intraoperativ und schnell erzeugt werden können, mithilfe von Deep-Learning-Techniken in Paraffinschnittbilder umgewandelt. Diese Paraffinschnitte benötigen in der Herstellung zwischen 12 und 14 Stunden und bieten eine weitaus höhere Qualität. Da die vorhandenen WSIs eine hohe Auflösung aufweisen, ist es nicht möglich, diese im Ganzen zu verarbeiten. Eine patchweise Umwandlung erzeugt allerdings beim darauffolgenden Zusammensetzen Tiling-Artefakte mit unterschiedlichen Kontrasten, die die Diagnose erschweren. Die Masterarbeit untersucht Methoden, um diesen Tiling-Effekt zu vermindern und die Bilder als Diagnoseunterstützung zu verbessern.
 

Förderpreis für Bachelorarbeiten

Ana Atalaia, BA BSc (Gesundheits- & Krankenpflege)

Bachelorarbeit: Pflege durch die Stimme – auditive Basale Stimulation für die Verbesserung des Bewusstseins

Bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Bewusstseinsstörungen entstehen pflegerische und finanzielle Belastungen, auch konnte noch keine umfassende Therapie entwickelt werden. Zielsetzung der Arbeit ist zu untersuchen, ob die auditive Basale Stimulation bei Patientinnen und Patienten mit Bewusstseinsstörungen das Bewusstsein verbessern kann. Die Resultate führen zur Annahme, dass das Vorspielen einer Sprachnachricht der professionellen Pflege und pflegenden Angehörigen kostengünstig Werkzeuge zur Verfügung stellt, die die intensivmedizinische Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Bewusstseinsstörungen unterstützen kann. Ein Forschungsbedarf ergibt sich für die Überprüfung der Gütekriterien der Glasgow Coma Scale (GCS), weiters sind die Techniken der auditiven Basalen Stimulation klarer zu definieren und ihre Wirksamkeit zu beweisen.
 

Die FH Salzburg gratuliert allen Preisträgerinnen und Preisträgern sehr herzlich zur Auszeichnung!

Ein großer Dank gilt der Arbeiterkammer Salzburg, die mit dieser Ausschreibung Wissenschaft und junge Talente fördert.

Broschüre AK Wissenschafts- und Förderpreis 2021
Herunterladen Broschüre AK Wissenschafts- und Förderpreis 2021

Kurzvorstellung der ausgezeichneten Arbeiten


(pdf, 378 KB)