Angelika Rübenak widmete ihre Masterarbeit im berufsbegleitenden Studiengang „Smart Buildings in Smart Cities“ einem aktuellen und wichtigen Thema in ihrer Heimatstadt Bregenz: den Modernisierungsmöglichkeiten der Südtiroler Siedlungen. Dieses Siedlungskonzept bietet seit der Industrialisierung Wohnraum für einkommensschwächere Bevölkerungsschichten. Die Südtiroler Siedlungen, typische Vertreter der Arbeitersiedlungen der Zwischenkriegszeit, wurden zwischen 1939 und 1941 errichtet und zeichnen sich noch heute durch geringe bauliche Dichte, großzügige Freiflächen und hohe städtebauliche Qualität aus. Seit ihrer Errichtung wurden sie nur spärlich saniert und stehen unter großem Erneuerungsdruck.
Spannende Quartiersentwicklung, die den Bestand schützt
Die Arbeit untersucht die Modernisierungsmöglichkeiten dieser besonderen Siedlung. Es fehlen bislang Handlungsempfehlungen und Best Practice-Modelle, was das Risiko eines Totalausfalls von leistbarem Wohnraum erhöht. Mittels dieser Arbeit wird deshalb untersucht, welche Potentiale und Möglichkeiten es bei der zukunftsgerichteten Quartiersentwicklung von Arbeitersiedlungen der Zwischenkriegszeit gibt. Auf Basis der fachbezogenen Literaturanalyse mittels der Begriffe Arbeitersiedlungen und zukunftsgerichtete Quartiersentwicklung wird in der Fallstudienanalyse die Südtiroler Siedlung in Bregenz detailliert untersucht und ausführlich beschrieben. Diese Analyse wird differenziert nach dem Bestand, der Infrastruktur und dem Verkehr samt Mobilität und zeigt die räumlich-physischen wie sozialräumlichen Stärken und Schwächen der Quartiere auf. Die Ableitung von Chancen und Risken des Bestandes für eine nachhaltige Modernisierung werden im empirischen Teil der Fallplanung am Beispiel der Bregenzer Südtiroler Siedlungen aufgenommen und mit den Ergebnissen eine Methodik zur Modernisierung von Arbeitersiedlungen, differenziert nach Bebauung, Verkehr samt Mobilität und öffentlichem Raum, erarbeitet. Die Ergebnisse werden mithilfe der Expert*inneninterviews überprüft und betrachtet.
Besonders reizte Angelika Rübenak, die selbst gebürtige Bregenzerin ist, der Brückenschlag zwischen der historischen Bedeutung und dem aktuellen Sanierungsbedarf der Südtiroler Siedlung, der ihr in dieser Arbeit gelungen ist. Wie im Studium vielfach gelernt und veranschaulicht, war es ihr Ziel, Sanierungs- und Renovierungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die einen Abbruch des Quartiers verhindern sollen. Besonders stolz ist sie dabei auf die Ausarbeitung einer qualifizierten Quartiersentwicklung mit vielen Neuerungen, die eine sinnvolle Anbindung an das angrenzende Umfeld ermöglichen würde.
Das Studium vermittelt einen Meta-Blick
Mit der vorliegenden Masterarbeit ist das Studium, für das Rübenak viele Entbehrungen und Mühen auf sich genommen hat, erfolgreich beendet. „Die Verbindung zum Beruf und die direkten Umsetzungsmöglichkeiten“ haben Angelika Rübenak dabei genauso gefallen, wie der ganzheitliche Blick, den man im Studium erhält. In Bezug auf Quartiersentwicklung lernte sie viele Aspekte der Mobilität kennen, sowie ein umfangreiches Wissen über die Energieversorgung bis hin zu den sozialen Aspekten des Wohnens. Ihr Wissen und Know-how setzt die erfolgreiche Absolventin in einer Bauträger-Firma in Bregenz ein, für die sie tätig ist und die sie während des Studiums wunderbar unterstützt hat.