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30. März 2020

Wie Machine Learning das Marketing und die medizinische Bildverarbeitung revolutioniert

Machine Learning Tools wie die Archetypal Analysis oder Algorithmen, mit denen ganz neue, künstliche Daten erzeugt werden können – so genannte Generative Adversarial Networks (GANs) – eröffnen viele Möglichkeiten. Wie diese im Tourismus-Marketing oder für medizinische Bilddaten genutzt werden, zeigten Forscher der FH Salzburg beim Machine Learning Salzburg Meetup am 26. März auf.

Screenshot Machine Learning Salzburg Meetup
Das Machine Learning Salzburg Meetup zum Thema Künstliche Intelligenz fand unter den gegebenen Umständen erstmals online statt. Foto: FH Salzburg / Cornelia Ferner

Es hätte ein geselliger Abend mit Brötchen und Bier werden sollen – wie immer, wenn sich die Machine Learning Salzburg Community bei einem ihrer Mitglieder trifft. Die ursprünglich aus einem Stammtisch entsprungene Runde aus v.a. Firmenvertretern kommt im Rahmen der Meetup-Serie "meet.ai" regelmäßig zusammen, um verschiedene Machine-Learning-Anwendungen technologisch zu demystifizieren. Für das erstmals von der FH Salzburg organisierte Meetup machten es sich die 29 TeilnehmerInnen allerdings aufgrund der Corona-Maßnahmen in ihren eigenen vier Wänden gemütlich. Präsentiert und diskutiert wurde diesmal online.

Wellness-Genießer vs. Sport-Freak: Die mathematische Art, richtig extreme Typen zu suchen

Dr. Stefan Wegenkittl, Data Science Spezialist und Fachbereichsleiter für Angewandte Mathematik und Data-Mining an der FH Salzburg, stellte die Archetypal Analysis vor. „Das ist die mathematische Art, richtig extreme Typen in Datensätzen zu suchen und diese dadurch interpretierbar zu machen“, so der Organisator des Online-Meetings. Am Beispiel Tourismus zeigte er auf, wie aus einer Befragung zu Urlaubsaktivitäten mit 25 Dimensionen schließlich 6 interpretierbare – und damit für das Marketing nutzbare – Archetypen wie „Wellness-Genießer, Sport-Freak oder Gourmet“ werden.

Genauere Diagnosen dank Künstlicher Intelligenz

DI Maximilian Tschuchnig und DI Dr. Michael Gadermayr, beide Forscher und Lehrende im Bereich Data Science an der FH Salzburg, präsentierten die Technologie hinter Generative Adversarial Networks (GANs) und deren Anwendung im medizinischen Bereich. „Wir trainieren künstliche neuronale Netze, um z.B. aus Röntgenbildern CT Bilder rekonstruieren zu können und so die Diagnosegenauigkeit zu erhöhen“, erläutert Gadermayr, der aktuell das Forschungsprojekt KIAMed an der FH Salzburg leitet.

Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft

Anknüpfungspunkte für Firmen im Rahmen von Forschungsprojekten betonte DI Dr. Thomas Heistracher, Forschungsleiter am Studiengang Informationstechnik & System-Management. Er stellte das aus Mitteln des Förderprogramms Interreg Bayern-Österreich 2014-2020 finanzierte Projekt DataKMU vor, bei dem es um die Vernetzung und den Wissenstransfer im Bereich Data Science geht.

Arnold Keller, „meet.ai“-Initiator und CTO der Firma Fact AI, freut sich, dass mit der FH Salzburg diesmal ein wissenschaftlicher Partner Gastgeber des Meetups war: „Die Forschungsergebnisse sind für uns Firmen extrem wertvoll“, so Keller.