Am 7. Juni 2021 wird der Welt-Orthoptik-Tag gefeiert. Die Orthoptik zählt zu den gehobenen medizinisch-technischen Diensten und ist ein gesetzlich geregelter Gesundheitsberuf. An der FH Salzburg gibt es alle drei Jahre die Ausbildung als Bachelorstudium.
Orthoptistinnen und Orthoptisten sind in einem Teilgebiet der Augenheilkunde tätig. Sie befassen sich mit (Störungen) der Zusammenarbeit der Augen, beispielsweise Schielen, Schwachsichtigkeit, Augenbewegungsstörungen, Augenzittern und Sehbehinderungen.
Studiengangsleiterin Ruth E. Resch erklärt, dass es durch die Corona Pandemie im vergangenen Jahr in der Orthoptik zu zwei gravierenden Veränderungen kam, die für Patientinnen und Patienten Auswirkungen haben bzw. haben werden:
Besonders die Kinder und die älteren Personen, kamen während der Lockdowns seltener zu Untersuchungen. Dies bedeutet, dass bei Kindern vorhandene Sehschwächen später diagnostiziert und behandelt wurden. Auch die Verlaufsuntersuchungen und damit die konsequente Langzeittherapie zur Erlangung einer guten Sehschärfe am sehschwachen (Schiel-)Auge konnten nicht optimal durchgeführt werden. Diese „verlorene“ Zeit für die Therapie - die so früh wie möglich beginnen soll hat langfristige Auswirkung auf die Sehschärfenentwicklung von betroffenen Kindern.
Durch die vermehrte Nahtätigkeit – am Bildschirm – werden die Augen angestrengt. Auch kleine Sehfehler werden durch die Augenanstrengung am Bildschirm auffällig. Wir bemerken schon lange eine Zunahme an Augenproblemen die sich u. a. in Augen- und Kopfschmerzen bis hin zu Doppelbildern äußern. Die Orthoptistinnen und Orthoptisten sind die Ansprechpartner bei diesen Augenbeschwerden – der sogenannten Asthenopie. Durch die Untersuchung der beiden Augen kann differenziert werden, ob lediglich eine Brillenanpassung für die Bildschirmdistanz nötig ist, oder eine „Zoomschwäche“ (Hypoakkommodation) bzw. eine Schielneigung hinter den Beschwerden steckt.
Orthoptistinnen und Orthoptisten sind die Augenprofis für die Erhebung der Qualität der Sehfähigkeit (Sehfunktionen), denn vom Organbefund kann nicht direkt auf die Funktion geschlossen werden.
Wir Orthoptistinnen und Orthoptisten kümmern uns um Ihre "Aug-Äpfel". Orthoptik, gerade, richtig sehen!