Trainings gibt's doch für jeden Muskel, oder?

Im Rahmen der 3-Länder-Tagung der Orthoptist*innen in Zürich im September 2022 wurden neben verschiedenen aktuellen Fachthemen auch im Rahmen von Workshops Themen aufgefrischt und Wissen weitergegeben. Besonderer Fokus im Workshop von Studiengangsleiterin Ruth Resch von der FH Salzburg war das Thema "Augentrainings".

Auch wenn das Auge kein Muskel, sondern ein „vorgestülpter Teil des Gehirns“ ist: Orthoptist*innen wissen, welche angebotenen Augenübungen entspannen, welche auch medizinisch im Sinne eines Trainings Benefit bringen können, aber auch, welche Übungen für das Auge schädlich sein können. Orthoptik-Studiengangsleiterin Ruth E. Resch: "Wir Orthoptist*innen wissen welche Patient*innen für bestimmte Übungen geeignet sind, und welche tunlichst 'keine' Augentrainings ohne medizinisch fundierte Anleitung durchführen sollten." In den häufigsten Fällen gehe es nicht um zusätzliche Trainings, sondern sollte die Entspannung der Augen im Vordergrund stehen.

Es solle keine Hoffnung auf einen Benefit eines Augentrainings geschürt werden, wo Trainings keinen Mehrwert brächten. Resch: "Wir begleiten unsere Patient*innen professionell und beraten sie, wenn Trainings zielführend sind. Genau dann führen wir Orthoptist*innen orthoptische Visualtraining durch."

Der Workshop "Orthoptisches Visualtraining" bei der 3-Länder-Tagung der Orthoptist*innen in Zürich diente der Auffrischung und Vertiefung. Inhalte des Workshops waren weiters professionelle Augenentspannungs-Übungen, Hinweise zur Evidenzlage der früher "Binokularschulung" genannten Trainingssansätze, sowie die orthoptische Beratung bzgl. diverser im Netz zu findenden alternativen Therapievorschläge anderer Anbieter*innen. Komplettiert wurde der Workshop durch Kleingruppen-Diskussion der Teilnehmer*innen anhand von Fallvignetten.