Das Salzburger Startup sproof.io, ein Spin-off der FH Salzburg, konnte bereits kurz nach der Gründung im Jahr 2020 prominente Großkund*innen und tausende Privatkund*innen gewinnen. Der European Super Angels Club und der renommierte Business Angel Michael Repnik haben kürzlich investiert und wollen mit den Salzburger Gründern den Marktführer DocuSign auf dem europäischen Markt ablösen.
Das Spin-off der FH Salzburg, rund um die Gründer Clemens Brunner, Fabian Knirsch und Erich Höpoldseder hat sich zur Aufgabe gemacht, die handschriftliche Signatur aus dem geschäftlichen Alltag verschwinden zu lassen. Für Kleinunternehmer*innen, Mittelstandsunternehmen, Großkonzerne und öffentliche Einrichtungen gehören tägliche Unterschriften und Vertragsunterzeichnungen zum Alltag. Obwohl die qualifizierte elektronische Signatur bereits seit Anfang der 2000er Jahre gesetzlich der handschriftlichen Signatur gleichgestellt ist, nutzen viele Organisationen diese Möglichkeit der Digitalisierung noch nicht. „Es scheiterte bisher an Fragen des Datenschutzes, der Komplexität und der Qualität der digitalen Signatur, die elektronisch über einen bei der RTR registrierten Vertrauensdienste-Anbieter gewährleistet sein muss,“ erklärt Clemens Brunner, Gründer und Geschäftsführer von sproof.io.
Handschriftliche Unterschriften sind bald Geschichte
Neben der Buchhaltungsagentur des Bundes, der Wirtschaftskammer und Sony DADC nutzt auch die Wirtschaftsagentur der Stadt Wien seit Kurzem sproof.io, um Unterschriftenläufe DSGVO-konform, digital, rechtsgültig und effizient zu gestalten. Bei der Zeugnisausstellung innerhalb von Universitäten und Fachhochschulen kommt sproof, ebenso wie bei der renommierten Rechtsanwaltskanzlei Binder Grösswang oder beim Rechtsanwaltssoftwareanbieter ADVOKAT zum Einsatz.
Speziell im Bereich Human Resources, in der Immobilienbranche sowie in der öffentlichen Verwaltung spüren die Gründer von sproof.io wachsendes Interesse für rechtsgültige digitale Signaturen.
„Aktuell gibt es besonders am amerikanischen Markt unzählige Anbieter:innen für digitale Signaturen. Das Problem dabei besteht darin, dass viele dieser Anbieter:innen nicht den hohen europäischen Datenschutzstandards entsprechen. In der Praxis können Streitfälle aufgrund der fehlenden Rechtssicherheit schlussendlich vor Gericht enden und zu hohen Kosten führen“, so Fabian Knirsch, Mitgründer von sproof.io.
Ohne Kapital kein Wachstum
Startups brauchen in der Regel größere Summen Risikokapital, auch dieses Problem ist für sproof.io vorerst gelöst. Der Präsident des European Super Angels Clubs und Gründer von Venionaire Capital, Berthold Baurek-Karlic hat kürzlich als Lead Investor eine hohe sechsstellige Summe investiert, dies soll aber erst der Anfang sein.
„Wir haben sproof.io selbst eingesetzt und sind so auch in Gespräche über ein mögliches Investment gekommen. Die Gründer sind technisch sehr stark, konnten bereits früh institutionelle Kund:innen überzeugen – unser Investment ist ein Anfang, aber sicher noch nicht alles. Wir haben mit dem Unternehmen eine Chance, den Marktführer DocuSign in Europa abzulösen und dafür werden wir noch ein paar Mal ordentlich Geld in die Hand nehmen“, so der Investor Berthold Baurek-Karlic.
Das Startup konnte neben dem European Super Angels Club und ihrem Business Angel, auch die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) für einen Zuschuss gewinnen. “Mit dem European Super Angels Club haben wir einen starken Partner an unserer Seite, wodurch einem weiteren Wachstum nichts mehr im Weg steht. Die erste abgeschlossene Finanzierungsrunde sehen wir als wichtigen Schritt für unser Ziel – größter digitaler Signaturanbieter Europas zu werden”, zeigen sich die Gründer überzeugt.