Neue Lehr- und Forschungseinheit zu Wasserstofftechnologien: Beim Roundtable Wasserstoff kam das Konsortium des Projekts „H2DemoLab – Smart Region“ zusammen, um sich über die bisherigen Forschungsentwicklungen und Projektschritte auszutauschen und das neue Wasserstoff-Demonstrationslabor am Campus Kuchl zu besichtigen.
Der Umwandlung unseres Energiesystems von fossilen auf erneuerbare Quellen kommt eine Schlüsselrolle in der Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu. Da jedoch Energie, die aus regenerativen Quellen wie Photovoltaik und Windkraft generiert wird, stark abhängig von Jahreszeit, Tageszeit und Wettersituation ist, bedarf es Energiespeicher, die kurz- und langfristige Überschüsse aufnehmen, und bedarfsgerecht ins Netz verteilen können. Wasserstofftechnologien spielen hier in Zukunft eine wichtige Rolle, da sie im Gegensatz zu Batterien, eine Langzeitspeicherung von Energie ermöglichen, um beispielsweise saisonale Überschüsse aus dem Sommer im Winter abzugeben. Zudem hat Wasserstoff ein hohes Potenzial für die Mobilitätswende, die Kraftstoffsynthese (Power-to-X) sowie als Ausgangsstoff für die Industrie, z.B. für die Eisen- und Stahlproduktion oder die Ammoniakherstellung.
H2DemoLab am Campus Kuchl
Das Projekt „H2DemoLab – Smart Region“, das noch bis September dieses Jahres läuft, leistet einen Beitrag zum nachhaltigen Kompetenzaufbau in Sachen Wasserstoff im Land Salzburg. Im Fokus steht die Entwicklung eines dynamischen Simulationsmodells für das Verhalten von Wasserstoff-basierten Energiesystemen, sowie der Aufbau eines PEM-Elektrolysesystems (Laboranlage) zur Validierung und Optimierung dieses Modells. Zudem soll eine Entwicklung von Use-Cases in Salzburger Modell-Gemeinden durchgeführt werden.
Anfang Februar kam das erweiterte Konsortium in einer von der Industriellenvereinigung Salzburg und Innovation Salzburg organisierten Veranstaltung am Campus Kuchl zusammen. Neben Einblicken in den aktuellen Projektstatus und der Präsentation von ersten Forschungsergebnissen wurde auch der neu aufgestellte Holzbau besichtigt, in dem das Testlabor untergebracht ist.
Projektleiter Georg Brunauer sieht im Testlabor nicht nur die Chance zur Erforschung dieser Technologien, sondern auch die Ausbildung darin. „Beim Wechsel auf Wasserstofftechnologien braucht die Industrie Fachkräfte, die mit den Verfahren und der Anlagentechnik vertraut sind. Mit unserem H2DemoLab können unsere Studierende nun den Umgang damit, das Betriebsverhalten solcher Anlagen, die Wirkungsgrade verschiedener Verfahren und sicherheitstechnische Aspekte an einer State-of-the-Art Anlage in der Praxis kennenlernen“, so Brunauer weiter.
Im Gegensatz zu anderen Ansätzen, die vorrangig einzelne Komponenten des Energiesystems wie Photovoltaik, Elektrolyse, Brennstoffzelle oder Speicher betrachten, ist das H2DemoLab ein integriertes Modell, welches das dynamische Energiesystem ganzheitlich wiedergibt. Dadurch kann das Zusammenspiel der Komponenten simuliert werden und die Modelle besser die Realität abbilden.
Die Forschungspartner des Projektes sind FH Salzburg und TU Wien, als Industriepartner sind mit dabei Salzburg AG, AustroCel Hallein GmbH und SAG Motion GmbH. Die Systemintegration der Wasserstoffkomponenten wird von der NOVAPECC GmbH umgesetzt. Fördergeber ist das Land Salzburg mit der Wissenschafts- und Innovationsstrategie Salzburg 2025.
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