Ende Juni ging es für zehn von 20 BewerberInnen der Startup Salzburg Factory in die heiße Phase: Beim Pitch vor der Jury mussten sie in fünf knackigen Minuten zeigen, was sie können. Danach folgten zehn Minuten Q&A durch die Jury, bestehend aus vier ExpertInnen aus der Startup-Welt: Werner Wutscher (Gründer und Geschäftsführer von New Venture Scouting, Business Angel, Vorstand der aaia), Simone Weinbacher-Traun (Austria Wirtschaftsservice), Franz Fuchsberger (Senior Investor eQVenture) und Robert Richter (Head of Startups & Incubation at WERK1 München).
Die JurorInnen waren von der hohen Qualität der Präsentationen beeindruckt: „Auffällig ist die große Vielfalt an Projekten hier in Salzburg mit Geschäftsideen aus unterschiedlichsten Bereichen. Zudem haben die Projekte schon ein sehr gutes Niveau, was wiederum die hohe Qualität der Ausbildungsstätten in Salzburg widerspiegelt. Außerdem hat das Netzwerk Startup Salzburg wesentlich dazu beigetragen, dass Salzburg ein Hotspot geworden ist“, resümierte Jurorin Simone Weinbacher-Traun vom Austria Wirtschaftsservice (aws). „Wir sind froh, dass die Corona-Krise dem Entrepreneurship in Salzburg nichts anhaben kann. Im Gegenteil, die Qualität der Bewerbungen ist sehr hoch.
Aufgenommen wurden am Ende sieben Startups, davon 2 FHStartup Fellows, die wir euch folgend vorstellen möchten:
Edelzweig - INDIVIDUELLE HOLZURNEN ZUR ERINNERUNG
Edelzweig fertigen Urnen, die mit Hölzern vom Lieblingsbaum oder aus der Lieblingsregion der verstorbenen Personen gemacht werden. Dafür haben die Gründer Florian Gschweidl und Bernhard Lapusch ein eigenes Trocknungssystem entwickelt, mit dem Holz innerhalb von zwei Stunden trocken ist. Ebenso verwenden sie das selbst entwickelte Gießharz, das zu hundert Prozent natürlich ist.
Die Skills dafür haben sie aus dem Holztechnologie-Studium an der FH Salzburg. Nachhaltigkeit wird bei Edelzweig großgeschrieben: es werden nur Holzreste genommen, der Baum lebt weiter. Dafür arbeiten sie mit Holzfirmen aus verschiedenen Regionen zusammen. „Nachdem wir regional bereits am Markt vertreten sind und positives Feedback erhalten haben, ist unser Ziel für die Factory vor allem der Aufbau des Vertriebs und die Skalierung unseres Geschäftsmodells. In diesen Bereichen fehlt uns das Know-how und durch die Unterstützung über Workshops, Mentoring und Coachings wollen wir auch hier unser Wissen erweitern, um ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen,“ sagt Florian über die Aufnahme in die Factory. In Zukunft möchten sie außerdem Tierurnen, Aschekapseln, Särge und sogar Möbel herstellen und international expandieren.
KETOFABRIK – NASCHEN MIT GUTEM GEWISSEN
Ketofabrik kennt man spätestens seit ihrem Auftriff bei der TV-Startup-Show „2 Minuten 2 Millionen“. Dort ist ihnen die Listung bei Rewe geglückt und mittlerweile sind die ketogenen Riegel bei Billa, Bipa und Merkur erhältlich. Der Geschmack steht bei Ketofabrik im Vordergrund. Das wissen auch die KundInnen zu schätzen: Nachdem es sehr gutes Feedback hagelte, sind die Schokoriegel österreichweit nun an der Kassa platziert.
Die drei Gründer Dusan Milekic, Slobodan Stojanovic und Nicola Di Loreto haben sich beim Studium an der FH Salzburg kennengelernt. Da sich Dusan seit ein paar Jahren ketogen ernährt, durfte er nie mitnaschen, wenn sich die Freunde getroffen haben. Das konnten Slobodan und Nicola nicht auf sich sitzen lassen. Und schon haben sie die Idee für die ketogenen Schokoriegel entwickelt. Denn für „keto on the go“ gibt es praktisch keine Produkte und heute stellen Ketofabrik die ersten ketogenen Riegel her, die im Supermarkt erhältlich sind.
Wie solls in der FACTORY weitergehen? „Bei uns ist alles sehr schnell gegangen. Aber durch dieses rasante Wachstum in den vergangenen Monaten, konnten wir nicht alle Hausaufgaben erledigen – etwa was unsere Strategie oder unser Controlling betrifft. Das hoffen wir in der Startup Salzburg FACTORY nachholen zu können“, erklärt Dusan.