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25. Jänner 2024

Menschenrechtsbildung in der Sozialen Arbeit: Promotion mit summa cum laude

Humanitäre Katastrophen, Flüchtlingskrise, Pandemie, Kriege: Die Vielzahl der Krisen und Konflikte der letzten Jahre waren und sind eine große Herausforderung in Bezug auf die Menschenrechte. Die, die damit täglich in ihrer Arbeit konfrontiert sind, sind Sozialarbeiter*innen. Als Lehrende in dieser Ausbildung an der FH Salzburg stellte Katrin Rossmann fest, dass der menschrechtsspezifische Diskurs im Studium unterbelichtet ist. Hier setzte die Forschung für ihre Dissertation „Menschenrechtsbildung in der Sozialen Arbeit: Mit Global Citizenship Education zur sozialökologischen Transformation“ an, die sie im Herbst an der Paris Lodron Universität Salzburg erfolgreich verteidigen konnte.

„Als Lehrende möchte ich unsere Berufsgruppe darin befähigen, in ihrem Handeln die Menschenwürde zu achten, Menschenrechtsverletzungen zu erkennen und die Menschenrechte umzusetzen“,erklärt die Forscherin und Lehrende am Department Angewandte Sozialwissenschaften einleitend.

Für ihre Doktorarbeit analysierte Katrin Rossmann die Curricula aller berufsbegleitenden Studiengänge der Sozialen Arbeit in Österreich und stellte fest, dass lediglich 4% der Lehrveranstaltungen sich der Menschenrechtsbildung angesichts des Bildungsparadigmas von Global Citizenship Education widmen.

„Die Vereinten Nationen forcieren seit den 1970er Jahren die Menschenrechtsbildung, die sich jedoch erst seit den 1990ern als eigenständiges Forschungsfeld etabliert. Sie haben die Soziale Arbeit als eine Profession identifiziert, die in ihrem Handeln besonders gefordert ist, Menschenrechte einzuhalten und umzusetzen. In Anbetracht dessen und gegenwärtiger gesellschaftlicher Herausforderungen ist ein intensiver Menschenrechtsdiskurs, besonders in der Bildungsforschung, unverzichtbar“, erklärt Rossmann im Rahmen eines Interviews mit dem Verlag transcript

Nach der Analyse der Curricula, menschenrechtsspezifischer Kenntnisse von Studierenden und vieler Expert*innen-Interviews, erarbeitete die Salzburger Forscherin ein theoretisch fundiertes menschenrechtsspezifisches Bildungsangebot. Ihre Dissertation leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Wahrnehmung der Menschenwürde und Umsetzung der Menschenrechte in der Sozialen Arbeit.

Von der Theorie zur Praxis

Aus den Gesprächen mit Lehrenden anderer Hochschulen hatte Rossmann vor allem mitgenommen, dass den meisten vergleichbare Standards und Zugänge zum Thema fehlten. Und das, obwohl der Bedarf an hoch qualifizierten Fachkräften mit professionsethischer Urteils- und Handlungskompetenz drastisch wächst. „Mein Zugang zu Global Citizenship Education war in meiner Dissertation ein sozialwissenschaftlicher, insbesondere bildungstheoretischer mit ethischer Akzentuierung“ erläutert sie weiter.

Diesen Ansatz wollte sie auch gleich selbst in der Lehre umsetzen und konzipierte eine einschlägig menschenrechtsbildende Lehrveranstaltung am Studiengang Soziale Arbeit für das Wintersemester 2023/24. Unterstützt wurde die Konzeption und Umsetzung im Rahmen ihres Zukunftsfondsprojektes mit dem Titel. „Menschen? Rechte? Bildung!“.

Die Dissertation „Menschenrechtsbildung in der Sozialen Arbeit: Mit Global Citizenship Education zur sozialökologischen Transformation“ ist mit Unterstützung der FH Salzburg als Open Access im transcript Verlag erschienen und steht dadurch kostenlos zur Verfügung: Menschenrechtsbildung in der Sozialen Arbeit bei transcript Verlag (transcript-verlag.de)

Über die Autorin

Katrin Rossmann hat Soziologie an der Uni Graz und Soziale Arbeit an der FH Salzburg studiert. Ihre Dissertation entstand am Fachbereich Erziehungswissenschaften der Paris Lodron Universität Salzburg. Sie blickt auf eine mehrjährige Tätigkeit in der Sucht- und Straffälligenhilfe, der behördlichen Existenzsicherung sowie der Arbeitsmarktintegration zurück. Seit 2015 lehrt und forscht sie an der FH Salzburg im Department Angewandte Sozialwissenschaften. Seit vielen Jahren ist sie außerdem ehrenamtlich im Arbeitsfeld der Bewährungshilfe beim Verein NEUSTART engagiert. Für ihre Dissertation wurde sie im Herbst 2023 mit dem AK Wissenschaftspreis ausgezeichnet.

Die FH Salzburg gratuliert Katrin Rossmann herzlich zur erfolgreichen Dissertation mit summa cum laude!