Kinder und Jugendliche unter Strom – Fachtag Schulsozialarbeit 2023

Kinder und Jugendliche sind immer stärker mit eigenen, schulischen, familiären und gesellschaftlichen Anforderungen, wie auch Erwartungshaltungen ihrer Peer Groups konfrontiert. Bewältigungsanforderungen der analogen aber auch der digitalen Welt können Druck aufbauen und vielfältige Herausforderungen mit sich bringen. Der Fachtag am 15. November 2023 an der FH Salzburg, ermöglichte einen intensiven fachlichen Austausch von Expert*innen aus Schule, Schulsozialarbeit und verschiedenen Einrichtungen sowie Kooperationspartner*innen der Kinder- und Jugendhilfe zu hiermit verknüpften Herausforderungen, Erfolgsprojekten und zukünftige Perspektiven. Landesrätin

Daniel Hajok, Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Kindheit, Jugend und Neue Medien (AKJM) in Berlin und Honorarprofessor an der Universität Erfurt, gab in einem Impulsvortrag einen Einblick in die digitalen Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen mit Blick auf darin liegende Chancen aber auch Risiken. Die Diskussionen im Rahmen der acht Arbeitsgruppen verdeutlichten die Vielfalt der Herausforderungen, denen Fachkräfte gegenüberstehen, darunter Gewalt und Schulabsentismus sowie Medienkompetenz aber auch kooperativer Kinderschutz.

Die Teilnehmer*innen tauschten bewährte Praktiken aus und diskutierten innovative Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Ein Highlight des Fachtags waren die Ausführungen von Jugendlichen selbst, die im Resümee der Arbeitsgruppen ihre Perspektiven auf digitale Medien sowie Potentiale der Schulsozialarbeit in der konkreten Unterstützung erzählten. Der abschließende Vortrag von Karina Weichold setzte genau hier an und zeigte Möglichkeiten einer Lebenskompetenzförderung im (schulischen) Alltag basierend auf einer stärkenorientierten Perspektive auf Jugendliche und der Förderung von Selbstbestimmung und Entscheidungsfähigkeit auf.

„Wir freuen uns, mit diesem Fachtag, der nach 2019 bereits der zweite in dieser Form war, einen Raum für den Austausch von Ideen und Erfahrungen zu schaffen und einen wichtigen Schritt zur kooperativen Förderung von Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen zu setzen“, so Heike Rainer vom Department Angewandte Sozialwissenschaften.

Schulsozialarbeit in Salzburg

Der Fachtag fand in Kooperation mit den Praxisträgern von Schulsozialarbeit in Salzburg, namentlich, Verein Neustart, Verein Spektrum und Verein özpgs statt. Die Bedeutung der Schulsozialarbeit wird in der heutigen Bildungslandschaft zunehmend anerkannt, da Schulen nicht nur Orte des Lernens, sondern auch soziale Umgebungen sind, in denen Schüler*innen aufwachsen und sich entwickeln. Heranwachsende entlasten, sie bei ihren Entwicklungsaufgaben zu begleiten, ihre Lebenskompetenzen zu fördern und mehr Achtsamkeit in den Schulalltag zu bringen, darauf zielen sowohl die Konferenz als auch die Schulsozialarbeit in Salzburg ab. Insgesamt 39 Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter waren im vergangenen Schuljahr an 62 Volks-, Mittel- und Sonderschulen sowie Polytechnischen Schulen tätig.

„Wir werden hier weiter bedarfsgerecht ausbauen und haben zuletzt mit einer neuen Stelle im Lungau und drei zusätzlichen Stellen an Bundesschulen das Betreuungsnetz in allen Bezirken erweitert“, betonte Landesrätin Daniela Gutschi bei der Eröffnung.

Der Fachtag unterstrich die Bedeutung von Schulsozialarbeit als unverzichtbare Ressource für die Förderung von persönlicher Entwicklung sowie Teilhabemöglichkeiten, um gelingende Lebensbewältigung von Kindern und Jugendlichen bestmöglich zu fördern.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden und Mitveranstaltern für diesen gelungen Fach- und Vernetzungsraum und freuen uns auf weitere Projekte!