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10. April 2024

Intensivierung der Kooperation mit der Nkumba University

Das Luffa-Projekt geht voran: Ende Februar kam es zum ersten Gegenbesuch von Vertretern der ugandischen Nkumba University in Salzburg. Die Gäste hatten nicht nur Gelegenheit einen umfangreichen Einblick in die Forschungslandschaft der FH Salzburg zu erhalten, sondern es entwickelte sich auch ein fruchtbarer Austausch in Sachen biobasierter Produktentwicklung, Innovationsmöglichkeiten und interdisziplinärer Lehre.

Im Rahmen eines Africa-UniNet-Projekts der Österreichischen Agentur für Bildung und Internationalisierung (OeAD) startete im vergangenen Jahr eine Kooperation zwischen der Nkumba Universität in Uganda, der Universität für angewandte Kunst Wien und der FH Salzburg. Im Projekt sollen höherwertige Anwendungen des Schwammkürbisses (Luffa aegyptiaca), eine in Uganda beheimatete Kulturpflanze, weiter erforscht werden. Auch Möglichkeiten der Kooperation in Bildung und Forschung zwischen den Hochschulen werden dabei ausgelotet. Nach dem Besuch der österreichischen Projektpartner in Uganda im vergangenen Herbst, haben nun Professor Andrew Peters Yiga, Dr. Sendawula Noah, und Lecturer Duncan Kiggundu Österreich besucht.

Einblicke in nachhaltige Wertschöpfung

Erste Station der Delegation war Wien, wo Christoph Kaltenbrunner, Professor an der ebenfalls am Projekt beteiligten Universität für angewandte Kunst, das Institut Design, Architektur und Environment für Kunstpädagogik vorstellte. Anschließend ging es gemeinsam mit Fachbereichsleiter Furniture & Interior Design Michael Ebner und Projektmitarbeiter Felix Prändl zum Möbelhersteller Grüne Erde nach Scharnstein. Die Betriebsführung von Tischlermeister Johannes Ebner verdeutlichte den hohen Anspruch des Unternehmens an handwerkliche Qualität, sowie an ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit – eine willkommene Inspirationsquelle für das Luffa-Projekt, bei dem ebenfalls eine nachhaltige regionale Wertschöpfung auf Basis eines nachwachsenden Rohstoffs aufgebaut werden soll.

Alexander Petutschnigg, Departmentleiter Green Engineering & Circular Design der FH Salzburg, stellte die Studiengänge am Campus Kuchl und den Forschungsbereich Holz & biogene Technologien vor. Vor allem der Besuch der Labore, Werkstätten, sowie der Materialbibliothek, bei denen Materialinnovationen aus Holz, Rinde, Pilzmyzel und anderen biogenen Roh- und Reststoffen begutachtet werden konnten, lieferte neue Impulse für das Projekt.

Forschungsaustausch und weitere Schritte

Neben einer Stadtführung durch das abendliche Salzburg und einer Einkehr im Augustiner Braustüberl, gab es in den folgenden Tagen weitere Einblicke in Forschung und Entwicklung am Wissenspark in Puch/Urstein. Christoph Meinhardt, stellvertretender Studiengangsleiter am Department Gesundheits- & Krankenpflege, führte die Gäste durch das neue Gebäude und stellte seinen Forschungsbereich vor. Christian Neureiter, Leiter des Josef Ressel Zentrums für modellbasierte Entwicklung sicherer Systeme, führte durch die „Forschungs-WG“ des Research Campus Schloss Urstein, ein interdisziplinäres Ökosystem für Austausch, Vernetzung und Zusammenarbeit. Michael Leitner, Leiter der Abteilung Forschungs- & Transferservice, und Stefan Huber, Leiter des Josef Ressel Zentrums für intelligente und sichere Industrieautomatisierung, gaben umfassende Einblicke in ihre jeweilige Forschung und aktuelle Projekte. Die anschließende Diskussion ging auf Grundsatzfragen ein, die die Natur des technologischen Fortschritts betreffen und die unterschiedlichen Perspektiven der Beteiligten aufzeigten. Ist es sinnvoll, alles zu automatisieren? Wie entwickelt sich unser Verhältnis zur Realität, wenn alles in den digitalen Raum ausgelagert wird? Was machen digitale Technologien mit unseren Gemeinschaften? Ein Austausch, der nicht nur für das Luffa-Projekt förderlich war, sondern auch für die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Forschung für alle Beteiligten.

Auch die weiteren Schritte im Forschungsprojekt wurden mit den Projektpartnern während des Besuchs definiert. So ist noch in diesem Jahr ein Workshop am Campus Kuchl zum Thema der Nutzung des Schwammkürbisses gemeinsam mit der Universität für Angewandte Kunst Wien angedacht. Ein weiterer Besuch in Uganda steht im Herbst auf dem Programm, dann vielleicht schon mit den ersten Prototypen und publizierten Forschungsergebnissen.