Durch dieses Projekt werden die Vorbereitungen für ein Demonstrationsprojekt eines wasserstoffbasierten Energiesystems in der Ortschaft Obertrum geschaffen. Einen wesentlichen Mehrwert für die Gemeinde Obertrum stellt in einem nachfolgenden Umsetzungsprojekt eine Wasserstoff-Tankstelle sowie die Realisierung eines Car-Sharing Modells mit wasserstoff-betriebenen Fahrzeugen dar.
Die Eindämmung des anthropogenen Klimawandels und der damit verbundene Ausbau von erneuerbaren Energieträgern kann langfristig nur gelingen, wenn entsprechende Speicherkapazitäten im Energiesystem zur Verfügung stehen und eine Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität erfolgt.
Eine Technologie die diese Bedingungen erfüllt ist das Speichersystem Power-to-Gas-Wasserstoff (PtG-H2). Dabei wird Wasserstoff durch die Elektrolyse von Wasser erzeugt. Der produzierte Wasserstoff liegt damit in einer speicherbaren Form vor, kann in Gasflaschen bevorratet werden und bei Bedarf mittels Brennstoffzelle (PEM-Fuel Cell) in elektrische Energie umgewandelt werden.
Obwohl seit Jahren intensiv an der Wasserstofftechnologie geforscht wird, wurde in Österreich bis dato kein sektorenübergreifendes, wasserstoffbasiertes Energiesystem umgesetzt.
Die wesentliche Innovation dieses Projektes ist daher die Tatsache, dass erstmals die Umsetzung eines wasserstoffbasierten Energiesystems für eine konkrete Ortschaft in Österreich untersucht wird, das ausschließlich durch erneuerbare Energie versorgt wird. Der Projektleiter Georg Brunauer betonte dahingehend: „Die Transformation unserer Gesellschaft in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Generation. In diesem Sinne ist das Ziel unseres Vorhabens, ein intelligentes wasserstoffbasierendes Energiesystem mit einem realen Usecase zu entwickeln: DIE ZUKUNFT IST JETZT!"
Ziel des Projektes ist die Transformation des kommunalen Energiesystems der Gemeinde Obertrum in Richtung Nutzung von erneuerbaren Energien. Es soll eine hohe Dichte an Photovoltaik-Anlagen in Obertrum ermöglicht werden, ohne dabei das elektrische Netz zu destabilisieren. Die elektrische Energie von dezentralen Photovoltaik-Anlagen soll dabei in Form von Wasserstoff zwischengespeichert und mittels intelligenter Steuerung effizient und bedarfsgerecht, dezentral und autark für die Energieversorgung von Gebäuden, Industrieanlagen und Mobilität genutzt werden.
Bisherige Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie werden dadurch in die Praxis übergeleitet. Außerdem wird durch die Umsetzung dieses Projektes in einem nachfolgenden F&E Projekt ein Experimentierraum für ein Microgrid-Testbed mit dezentralen PV-Anlagen und einem Wasserstoffspeicher in der Ortschaft Obertrum geschaffen. Einen wesentlichen Mehrwert für die Gemeinde Obertrum stellt die im Zuges eines nachfolgenden Umsetzungsprojektes installierte Wasserstoff-Tankstelle sowie die Realisierung eines Car-Sharing Modells mit wasserstoff-betriebenen Fahrzeugen dar. Somit wird sichergestellt, dass die Forschungsergebnisse in die Praxis übergeleitet und Experimentierräume in der realen Stadt geschaffen werden sowie ein kommunaler Mehrwert generiert wird.