Mehr Studierende, neue Angebote, Plus bei der Forschung, mehr Services. Die Fachhochschule Salzburg GmbH zog heute erfolgreich Bilanz zum abgeschlossenen Geschäftsjahr (=Studienjahr; vom 01. September 2018 bis 31. August 2019): Betriebsleistung, MitarbeiterInnenzahl und Forschungsvolumina konnten gesteigert bzw. auf stabil hohem Niveau gehalten werden. Ebenfalls erfreulich war das Plus bei den Kooperations- und Forschungsprojekten mit der Wirtschaft sowie bei der Nachfrage von Studieninteressierten. Neue Studienangebote und der Ausbau von Weiterbildungsangeboten runden die positive Entwicklung ab.
- Studienjahr 2018/19: Erstmals über 10.000 AbsolventInnen
- Campus Schwarzach: Neuer FH-Standort im Pongau etabliert
- Employability: externe Lehrende als Garant für Praxisnähe
- Forschung: strategische Neuausrichtung, über 100 Projekte
- Unternehmen FH: 34,6 Mio. Euro Betriebsleistung; 1,5 Mio. Investitionen
Die Entwicklung in Zahlen
Die wichtigsten Kennzahlen aus dem abgelaufenen Studienjahr 2018/19: 10.283 AbsolventInnen (Vorjahr: 9.448), 2.769 Studierende (2.712), 380 MitarbeiterInnen (365) und 893 externe Lehrende (908) – die FH Salzburg hat eine hohe Relevanz für den Wirtschaftsstandort Salzburg. Mit einer Erfolgsquote – also dem erfolgreichen Abschluss des begonnenen Studiums – von aktuell 78 Prozent liegt die FH Salzburg deutlich über dem Mitbewerb (knapp zwei Drittel bei öffentlichen Hochschulen in Österreich; Quelle: uni:data bmwfw, StJ 2016/17).
Mit dem aktuellen Studienjahr 2019/20 absolvieren mehr als 3.000 Studierende ihre akademische Ausbildung an einem der vier FH Salzburg-Standorte (Campus Urstein, Campus Kuchl, Campus SALK, Campus Schwarzach).
Neu seit Herbst 2019: 4. FH-Standort in Schwarzach
In Schwarzach entstand der erste Fachhochschul-Standort im Salzburger Innergebirg. Seit Oktober 2019 absolvieren an der zum Kardinal Schwarzenberg Klinikum gehörigen Akademie 35 Studierende den Bachelor-Studiengang „Gesundheits- & Krankenpflege“.
Doris Walter, Geschäftsführerin der FH Salzburg: „Diese Kooperation zwischen FH Salzburg und dem Kardinal Schwarzenberg Klinikum ist ein bildungspolitischer Meilenstein für die gesamte Region. Der Bedarf an PflegeexpertInnen wird in Zukunft massiv steigen. An der FH Salzburg gibt es nun – an den beiden Standorten Campus SALK sowie am Campus Schwarzach – im Vollausbau insgesamt 360 Studienplätze für die Pflege im gehobenen Dienst. Der Bedarf wächst und wir freuen uns, einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsversorgung im Land Salzburg zu leisten.“
FH Salzburg als familienfreundliches Unternehmen ausgezeichnet
Erst vor wenigen Tagen wurde die FH Salzburg mit dem staatlichen Gütezeichen „Audit hochschuleundfamilie“ für ihr Engagement im Zeichen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausgezeichnet. Doris Walter: „Die FH Salzburg überzeugte in einem Audit mit vielen unterschiedlichen Initiativen und Maßnahmen, um Studium, Arbeit und familiäre Verpflichtungen zu vereinbaren.“
Die FH Salzburg ist zudem als erste österreichische Hochschule seit 2016 mit dem Diversity-Zertifikat ZukunftVIELFALT® für ihre Bemühungen um ein ganzheitliches Diversity Management ausgezeichnet und von TÜV Austria zertifiziert.
Neu: Career Center erfolgreich gestartet
Mit April 2019 startete die FH Salzburg ihr Career Center als Servicestelle für Studierende, Alumni und Unternehmen. Das Career Center, angesiedelt im Bereich Hochschulkommunikation & Marketing, unterstützt einerseits bei der Karriereplanung und beim Einstieg in die Berufswelt; anderseits werden Unternehmen dabei unterstützt, junge Talente kennen zu lernen und sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Studierende erhalten exklusive, kostenlose Workshops rund um das Thema „Karriereplanung“ sowie ein Job- und Karriereportal zum Finden von Praktika, Nebenjobs, Trainee-Programmen oder Stellenangeboten. Unternehmenspartner können in das Job- und Karriereportal kostenlos ihre Ausschreibungen einstellen. Schon jetzt nutzen mehr als 1.600 Studierende dieses Angebot; die starke Nachfrage nach FH Salzburg-Studierenden und AbsolventInnen bestätigen bisher 2.400 ausgeschriebene Jobs alleine in den letzten zehn Monaten und die jedes Jahr ausgebuchte Karrieremesse Contacta mit über 70 Ausstellern.
FHStartup Center
„2016 haben wir mit dem Anspruch, eine gründerfreundliche Hochschule zu werden, unser FHStartup Center gestartet. Der Erfolg gibt dieser Idee recht, das Portfolio der FH Startups reicht von zahlreichen multimedialen Plattformen und EduTech-Apps, Sharing-Economy-Ideen, Datenübertragungssystemen für die Energiewirtschaft, über neuartige Einsatzmöglichkeiten von Holz als High-Tech-Material bis hin zu Blockchain-basierten Zertifizierungs-Systemen. Stellvertretend für die Vielfalt und Interdisziplinarität sind hier Startups wie Audvice, sproof, solbytech oder polycular zu nennen“, freut sich Raimund Ribitsch, Geschäftsführer der FH Salzburg.
Stabile wirtschaftliche Situation
Raimund Ribitsch: „Wir stehen wirtschaftlich solide da. Neben der akademischen Weiterentwicklung sind uns die Aufrechterhaltung der Wirtschaftlichkeit und eine positive finanzielle Entwicklung sehr wichtig. Die Betriebsleistung konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 34,6 Mio. Euro (nach 32,7 Mio. Euro im Vorjahr) gesteigert werden; das Investitionsvolumen betrug 1,5 Mio. Euro (nach 1,4 Mio. Euro).
Dennoch warnt Ribitsch, zugleich auch Präsident der Österreichischen Fachhochschulkonferenz (FHK): „Viele Fachhochschulen steuern dennoch auf ein strukturelles Defizit zu, wenn nicht spätestens 2021 die Fördersätze je Studienplatz angehoben werden. Diese sind nach wie vor auf dem Niveau von 2006. Die Anhebung der Fördersätze ist Voraussetzung, um ein weiteres Funktionieren des Sektors zu garantieren. Andernfalls ist die qualitätsvolle Ausbildung in Gefahr. Die Fachhochschulen benötigen daher eine umgehende Erhöhung der Studienplatzfinanzierung um mind. 10 Prozent. Ohne diese Erhöhung kann der von der Wirtschaft und Industrie zurecht geforderte Ausbau der Fachhochschulen in der gebotenen Qualität nicht gewährleistet werden. Sodann ist in Folge eine kontinuierliche Anhebung in weiteren Schritten vorzunehmen.“
Ausbau des FH-Sektors ist standortpolitische Notwendigkeit
Wolfgang Schneider ist Niederlassungsleiter Salzburg der Siemens AG Österreich und Funktionär bzw. Vorstandsmitglied in Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung: „Ich kann die Forderungen von Geschäftsführer und FHK-Präsident Raimund Ribitsch nur unterstreichen. Die Wirtschaft braucht dringend gut ausgebildete Fachkräfte, die Fachhochschulen leisten hier einen unverzichtbaren aber mengenmäßig noch zu geringen Beitrag. Ich appelliere an die Politik, mehr Geld für den FH-Sektor auszugeben und kostendeckende Fördersätze zu gewährleisten, denn Bildungspolitik ist auch Standortpolitik.“
Schneider weiß aus eigener Erfahrung um die Stärken der FH Salzburg. „Ich war selbst bei der Entwicklung des Studiengangs Smart Building dabei. Dabei habe ich schätzen gelernt, wie eine akademische Institution rasch und unmittelbar ihren wissenschaftlichen Anspruch und ihre Expertise mit den Bedürfnissen der Industrie und Wirtschaft in Einklang bringen kann.“
Neue Studienangebote am Puls der Zeit
Zufrieden mit der akademischen Entwicklung zeigt sich FH-Rektor Gerhard Blechinger: „2019 startete der neue Master-Studiengang ‚Human-Computer Interaction‘ – gemeinsam mit der Uni Salzburg; die Pflege wurde ausgebaut. Dazu kamen neue Angebote im Weiterbildungsangebot, also abseits der klassischen Studiengänge. Hier sind insbesondere das interdisziplinäre Modul ‚Circular Economy‘ oder der gemeinsam mit dem IfM-Institut für Management neu designte Zertifikatslehrgang ‚Digitale Kommunikation und Führung‘ zu nennen.“ In der Pipeline ist ein Master in ‚Business Informatics‘, aufbauend auf dem vor zwei Jahren erfolgreich gestarteten Bachelor ‚Wirtschaftsinformatik‘.
Employability als strategisches Ziel
Blechinger weiter: „Employability, also die Beschäftigungs- und Arbeitsmarktfähigkeit, ist eine Kernaufgabe und somit Teil der DNA einer Fachhochschule. Das nehmen wir sehr ernst, die Praxisnähe ist – zusätzlich zur profunden wissenschaftlichen Ausbildung – unser Alleinstellungsmerkmal. Nur beide Elemente, gepaart mit viel (Selbst) Reflexion und Feedback durch die Lehrenden, machen AbsolventInnen zu kritischen Menschen und kompetenten FachexpertInnen in ihrem Beruf.“
Deshalb sind auch die externen Lehrenden von zentraler Bedeutung. Rund die Hälfte der rund 77.000 Lehrveranstaltungsstunden an der FH Salzburg werden durch 900 externe Lehrende abgehalten. Diese sind Profis in ihrem Fach, didaktisch geschult und werden im Sinne eines nachhaltigen Qualitätsmanagements regelmäßig durch die Studierenden evaluiert.
Lernen von den Besten
Adrian Goiginger ist Salzburger Filmemacher und steht stellvertretend für rund 900 externe Lehrende. Er gründete 2012 mit Schulfreunden die Filmproduktionsfirma 2010 Entertainment OG. Mit dieser realisierte er verschiedene Kurzfilme, Werbespots und Musikvideos als Regisseur und Drehbuchautor. Ab 2013 studierte er szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Mit seinen Kurzfilmen Klang der Stille und Milliardenmarsch wurde er auf zahlreiche Festivals weltweit eingeladen und mehrfach ausgezeichnet. Sein Langfilmdebüt Die beste aller Welten lief bei der Berlinale 2017 in der Reihe „Perspektive Deutsches Kino“ und wurde dort mit dem Kompass-Perspektive-Preis für den besten Film ausgezeichnet.
„Warum ich hier unterrichte? Ganz einfach – weil es mir Spaß macht, mit engagierten jungen Leuten zu arbeiten, mein Wissen zu teilen und so den Filmstandort Salzburg mit zu entwickeln.“ Der Film-Fachbereich im Studiengang MultiMediaArt bietet beste Voraussetzungen, erfolgreich in diesem Business durchzustarten.“ Goiginger lehrt seit 2019 an der FH Salzburg, er leitet Inszenierungsworkshops mit professionellen SchauspielerInnen – ein Setting das normalerweise nicht Teil des Lehrplans ist.
Forschungsvolumina stark angestiegen
Die FH Salzburg hat sich als forschungsstarker, zentraler Player im Salzburger Innovationssystem und in ausgewählten Bereichen der Spitzenforschung fest etabliert. Stakeholder aus Wirtschaft und Gesellschaft fragen die Forschungsergebnisse aus der FH Salzburg verstärkt nach. So konnte allein in den letzten drei Jahren das Volumen der Forschungsprojekte um fast die Hälfte zunehmen, von 2,8 auf 4,1 Mio. Euro.
Forschung in 3 Themenfeldern
Roald Steiner, FH-Vizerektor für Forschung: „Die Forschung an der FH Salzburg wird sich künftig in drei Forschungsthemenfeldern profilieren – „Industrial Informatics & Digitalization“, „Sustainable Technologies & Circular Economies“ und „Human Centered Technologies“.
Exzellente Forschung findet hier beispielsweise im Zentrum für Sichere Energieinformatik oder im Rahmen der Beteiligung der FH Salzburg am jüngst gegründeten Ludwig Boltzmann Institute (LBI) für digitale Gesundheit und Prävention“ statt. Am LBI ist erstmalig in Österreich eine FH beteiligt, MultiMediaTechnology-Professor Thomas Stütz ist Co-Director und Principal Investigator.
Im Bereich Wissenstransfer in Unternehmen und Gesellschaft haben das Digitale Transferzentrum, das Zentrum Zukunft Gesundheit, die Tourismusforschung sowie die beiden am Campus Kuchl angesiedelten Zentren Smart Materials und Alpines Bauen Strahlkraft über die Grenzen Salzburgs hinaus.