Aktuelles
06. Juni 2024

FH Salzburg präsentiert neue Forschungsstrategie

Die FH Salzburg schafft mit einer neuen Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI) ein starkes Fundament für praxisnahe Forschung auf höchstem Niveau. Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Internationalisierung sorgen für Mehrwert für Wissenschaft, bei Unternehmenspartner*innen und in der Lehre. Eine zusätzliche Anschubfinanzierung durch die Gesellschafter der FH ermöglicht ab Herbst 2024 ausgewählte Forschungsprojekte: Diese soll die neue Forschungsstrategie langfristig stärken.

Die FH Salzburg hat ihre Strategie für Forschung, Technologie und Innovation neu formuliert. Dazu wurden, analog zur Departmentstruktur, sechs Forschungsschwerpunkte definiert: Social Innovation, Future Service Industries, Human-Centered Technologies & Design, Applied Health Innovation, Sustainable Materials and Technologies sowie Industrial Informatics. Mit diesen Forschungsschwerpunkten möchte die FH Salzburg relevante Beiträge zur gesellschaftlichen, digitalen und ökologischen Transformation leisten.

Die neue Struktur fördert Profilbildung, langfristige Kooperationen und damit auch Spitzenleistungen, die zur internationalen Sichtbarkeit beitragen. Das Forschungsvolumen soll in den nächsten drei Jahren um mindestens 25 Prozent erhöht werden und neue Leuchtturmprojekte, wie etwa weitere Ressel Zentren, entstehen. Bei neuen Projekten wird auch gefragt, ob sie zu den 17 Sustainable Development Goals (SDG) beitragen oder sich an der Wissensstrategie des Landes Salzburg orientieren: Diese sieht Life Sciences, Digitale Lösungen, Smart Tourism, Tech4Green oder Creative Industries als Schwerpunkte.

Neue Anschubfinanzierung „Trampolin“

Neben engagierten Forscher*innen und spannenden Fragestellungen für die Forschung an Fachhochschulen braucht es vor allem verlässliche Partner*innen für die Finanzierung. Land Salzburg, Wirtschaftskammer Salzburg und Arbeiterkammer Salzburg – die drei Gesellschafter der FH – haben sich zur Stärkung des Forschungsstandortes im Frühling 2024 auf eine neue Anschubfinanzierung geeinigt. Die Pilotphase der „Trampolin-Finanzierung“ startet im Herbst 2024: Die sechs Departments erhalten für ihre Forschungsvorhaben jeweils zusätzlich 100.000 Euro. Mit dem zusätzlichen Geld, einer Art Basisfinanzierung, können kurzfristig Initiativen ermöglicht werden, die noch keine Drittmittel einwerben können oder in einer Übergangsphase sind. Ebenfalls finanziert werden Projekte, die ausgewählte Forschungsschwerpunkte stärken sollen. Das Prinzip ist, Vertrauen aufzubauen, Mitarbeiter*innen in der Forschung langfristige Perspektiven bieten zu können und durch die Finanzierung eine Hebelwirkung für zukünftige Anträge zu erzielen. Die Forschungsvorhaben werden anhand von Schlüsselkriterien vergeben: neben den Forschungsschwerpunkten gilt beispielsweise auch der Bezug zur forschungsbezogenen Lehre und der Grad der Interdisziplinarität.

„Wir haben uns in den vergangenen Jahren einen hervorragenden Ruf als Standort für ausgezeichnete Forschung mit hoher Praxisrelevanz erarbeitet. Mit rund 5 Millionen Euro an Forschungsvolumen pro Jahr ist die FH Salzburg in einem kompetitiven Umfeld bisher sehr erfolgreich. Die neue FTI-Strategie und die zusätzliche ‚Trampolin‘-Anschubfinanzierung gewährleisten, dass das auch so bleibt. Ein Trampolin verleiht Schwung und federt Rückschläge ab. Genau das möchten wir mit der zusätzlichen Finanzierung erreichen“, bekräftigt FH-Rektor Dominik Engel.

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Statements der Gesellschafter

Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer: „Finanzielle und strukturelle Investitionen in Forschung und Entwicklung sind sprichwörtlich Investitionen in die Zukunft. Das Bundesland Salzburg hat in den letzten Jahren bei der Forschungsquote im Bundesländervergleich deutlich an Boden gut gemacht, trotzdem bleibt immer noch viel zu tun, um Salzburg als leistungsstarken, innovativen und wettbewerbsfähigen Forschungsstandort für die Zukunft zu positionieren. Die tägliche und unschätzbar wertvolle Arbeit in unseren ansässigen Forschungseinrichtungen bestmöglich zu unterstützen ist ein maßgeblicher Beitrag bei der Verfolgung dieser Zielsetzung, der sich die Salzburger Landesregierung mit ihrer Wissenschafts- und Innovationsstrategie Salzburg (WISS 2030) als Teilstrategie der der Standortstrategie Salzburg 2035 verschrieben hat.“

Manfred Pammer, Direktor Wirtschaftskammer Salzburg: „Eine Investition in Forschung und Entwicklung ist eine Investition in das Wirtschaftswachstum von morgen. Unternehmen müssen ihre Produkte und Dienstleistungen ständig weiterentwickeln, um am Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine vielfältige Forschungslandschaft, die im guten Austausch mit der Wirtschaft steht und diese unterstützt, ist deshalb ein wesentlicher Standortfaktor. Gerade die angewandte Forschung trägt maßgeblich zur Innovationskraft und zur stetigen Erneuerung einer Wirtschaftsregion bei. Da Forschung und Lehre eng miteinander verknüpft sind, ist eine leistungsfähige Forschungseinrichtung wie die Fachhochschule Salzburg gleichzeitig auch eine unverzichtbare Talentschmiede für die Schlüsselkräfte von morgen, die die Wirtschaft dringend benötigt. All diese Aspekte und Überlegungen haben letztlich 1995 zur Gründung der Fachhochschule Salzburg, an der die Wirtschaftskammer Salzburg maßgeblich beteiligt war, geführt und sind nach wie vor, auch in veränderter Gesellschafterstruktur, wichtige Leitlinien für die künftige Entwicklung dieser für den Standort so bedeutsamen Forschungseinrichtung.“

Cornelia Schmidjell, Direktorin Arbeiterkammer Salzburg: „Mit erstklassiger berufsfeldbezogener Bildung und Forschung vereint die FH Salzburg, was es für eine moderne Wissensgesellschaft und einen zukunftsfitten Arbeitsmarkt braucht. Investitionen in Forschung und Innovation rechnen sich doppelt: Sie sichern sowie schaffen Arbeitsplätze und helfen die zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen wie etwa digitale Transformation und soziale Nachhaltigkeit zu meistern. Außerdem ist die FH das Best-Practice-Beispiel schlechthin dafür, was möglich ist, wenn Politik und Interessenvertretungen gemeinsam an einem Strang ziehen. Das Projekt ‚Trampolin‘ dient sprichwörtlich als Sprungbrett, um die Forschung weiter auszubauen. Wir als Salzburger Arbeiterkammer sind stolz darauf, als Mitträgerin Teil dieser beeindruckenden Erfolgsgeschichte zu sein.“

Forschungsfragen aus der Praxis – Ergebnisse für Praxis und Lehre

Die Heads of Research treiben die Forschung in den Schwerpunkten voran: v.l. Thomas Schnabel (Sustainable Materials and Technologies), Robert Zniva (Future Service Industries), Markus Tatzgern (Human-Centered Technologies & Design), Elmar Schüll (Social Innovation), Geja Oostingh (Applied Health Innovation), Stefan Huber (Industrial Informatics)

Nicht zuletzt geht es darum, dass die Ergebnisse der Forschung durch Unternehmenskooperationen sehr schnell und unkompliziert in der Praxis angewandt werden und in die Ausbildung der Studierenden einfließen. Damit ist sichergestellt, dass über die Absolvent*innen aktuelle Forschungserkenntnisse in der Praxis relevant werden. Schließlich kommen viele Fragestellungen, an denen die Teams der FH Salzburg forschen, direkt von Unternehmen, die Lösungen für Herausforderungen aus der Praxis suchen. Dass sich viele Absolvent*innen mit ihren Ideen selbstständig machen und immer wieder erfolgreiche Startups aus der FH Salzburg hervorgehen, ist ein weiteres Zeichen, wie praxisnah und am Puls der Zeit die forschungsgeleitete Lehre wirkt.

Talente und Interdisziplinarität fördern

Um für Wissenschaftler*innen attraktiv zu sein, hat die FH Salzburg im Rahmen der FTI-Strategie Maßnahmen festgelegt, wie Talente gefördert und Karrieren ermöglicht werden. So gibt es beispielsweise einen klaren Karriereweg: von den Junior Researcher*innen über Researcher*innen bis zu den Senior Researcher*innen. Die Zahl der habilitierten Forscher*innen soll gesteigert und insbesondere Frauen in der Forschung gefördert werden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit an der FH Salzburg bei Projekten hat eine lange Tradition und wird durch die FTI-Strategie weiter gestärkt: Es arbeiten beispielsweise die Holztechnolog*innen mit Gesundheitswissenschaften oder Informationstechnologie zusammen. Unterschiedliche Blickwinkel fördern das Querdenken und bringen spannende Ergebnisse und Lösungen.

warum! – Das Magazin der FH Salzburg“: ePaper bietet Einblicke in Forschung und Lehre

Viele Beispiele, die die neue Forschungsstruktur bekräftige, finden sich in der aktuellen Ausgabe des Magazins „warum!“ der FH Salzburg. Im ePaper werden aktuelle Forschungsprojekte vorgestellt, ebenso wie Projekte mit Unternehmenspartnern oder innovative Arbeiten von Studierenden. Ein paar ausgewählte Beispiele:

  • Internationalisierung auf vielen Ebenen: die Internationalisierungsstrategie der FH Salzburg
  • EdTech Projekt „KnowTable“ in Kooperation mit der Tourismusschule Klessheim
  • Startup „Enercube“ revolutioniert die Wärmepumpe
  • Energiegemeinschaften im Fokus: Projekt ECOSINT
  • Tourismus: Wie Besucher*innenströme messbar gemacht werden und wie Bad Ischl zu einer AR Anwendung kam

Jetzt lesen: FH-Magazin "warum!"

„warum! – Das Magazin der FH Salzburg“: die bereits dritte Ausgabe des ePapers „warum!“ bietet Einblicke in Forschung und Lehre an der FH Salzburg

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