Anja Sommeregger hat MultiMediaArt studiert und lebt ihre Leidenschaft für 3D-Grafik und Visuelle Effekte. Nach Jahren als VFX-Artist in der englischen Gamesbranche arbeitet sie nun remote für ein Wiener Spielestudio.
Die Faszination für Gestaltung am Computer hat Anja Sommeregger schon früh im Gymnasium verspürt. “Für die Matura mit Informatikschwerpunkt habe ich mein erstes digitales Kunstwerk am Computer entwickelt”, erzählt die 32-jährige.
Danach stand für sie fest, dass es in dieser Richtung weitergehen sollte:
"Ich habe mir einige Kunstunis angesehen, mich dann aber für das MultiMediaArt-Studium an der FH Salzburg entschieden, da mir der klare Ablauf eines FH Studiums besonders zugesagt hat."
In ihrem Bachelorstudium hat sich Sommeregger auf Computeranimation spezialisiert. Ein Highlight war der Gewinn des renommierten Nachwuchspreises des ADC (Art Directors Club) mit dem 3D-Kurzfilm “Blood, Sweat & Gingerbread”, bei dem sie als 3D-Artist mitgewirkt hat.
Im anschließenden MultiMediaArt Masterstudium begann Sommeregger sich dann verstärkt für das Thema Games und für Visuelle Effekte (VFX) zu interessieren. “VFX-Artists arbeiten überall dort, wo beeindruckende Grafikeffekte zu sehen sind. Das kann z.B. bei einem Boss-Fight sein, wo Bewegungskombinationen grafisch aufgemotzt werden oder dann, wenn es um die Darstellung von Explosionen, Feuer, Flüssigkeiten oder Wetterphänomenen geht”. Ihr Abschlussprojekt – das Jump 'n' Run Game “Balloon Quest” – heimste beim Deutschen Entwicklerpreis 2013 den Preis für das beste Newcomer Spiel ein.
Mit der Auszeichnung im Gepäck gelang der Jobeinstieg nach dem Studium dann auch recht einfach. Sommeregger bekam ein Angebot beim Frankfurter Spieleentwickler Deck 13 Interactive bei der Entwicklung des Rollenspiels “Lords of the Fallen” mitzuarbeiten. Gemeinsam mit ihrem damaligen Freund und jetzigen Ehemann (den sie an der FH Salzburg bei der Produktion von Ballon Quest kennengelernt hat) ging sie nach Abschluss des Projekts in den Nordwesten Englands in eine kleine Gemeinde südlich von Manchester. Beim Spielstudio TT Games, das auf Computerspiele der Marke LEGO spezialisiert ist, arbeitete sie sich in den folgenden Jahren vom VFX-Artist hoch bis zur Führungskraft mit einem Team von 6 Mitarbeiter*innen.
“Die Arbeit bei TT Games war eine tolle Erfahrung. Das Team bestand zu dieser Zeit aus etwa 250 Mitarbeiter*innen, viele davon aus Ländern wie Italien, Portugal oder Polen – eine bunte, internationale Community, in der wir schnell Anschluss gefunden haben und wo sich auch echte Freundschaften entwickelt haben”. Länger oder gar für immer, wollten Sommeregger und ihr Ehemann aber nicht in England bleiben. “Dafür haben wir unsere Familien zu sehr vermisst, außerdem lässt das Wetter zu wünschen übrig.”
Die Geburt ihrer Tochter gab dann den Ausschlag nach Österreich zurückzukehren. “Wir wollten unbedingt wieder nach Salzburg. Ich hatte das Glück bei dem Spielstudio Purple Lamp in Wien einen Job als Senior VFX Artist zu finden, den ich auch von Salzburg aus ausüben kann.“ Zurzeit arbeitet Sommeregger an einem Computerspiel mit Kultfigur SpongeBob als Hauptfigur.
Ihr Tipp für zukünftige Studierende:
Sucht etwas, das euch richtig Spaß macht und steckt dann sehr viel Zeit hinein, um richtig gut darin zu werden. Wenn man sich für etwas begeistert, wird das auch von anderen wahrgenommen und öffnet einem viele Karrieremöglichkeiten”.
MultiMediaArt (Bachelor)
- Dauer: 3 Jahre (6 Semester)
- Abschluss: Bachelor of Arts in Arts and Design (BA)
- Infos zum Bachelorstudium MultiMediaArt
MultiMediaArt (Master)
- Dauer: 2 Jahre (4 Semester)
- Abschluss: Master of Arts in Arts and Design (MA)
- Infos zum Master MultiMediaArt