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11. Oktober 2021

Doktoratsprogramm "doc.hci": Mensch und Technologie

Wie verwoben sind Menschen mit Technologien? Dieser Frage gehen in den kommenden vier Jahren fünf Doktorand*innen im Rahmen des vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderten Doktoratsprogramms "doc.hci: Designing Meaningful Human-Technology Relations" nach. Als gemeinsames Unterfangen der Paris Lodron Universität Salzburg und der FH Salzburg vereint dieses Doktoratsprogramm dabei Grundlagen- und Anwendungsforschung in der Wissenschaftsdisziplin Human-Computer Interaction (HCI).

„Ich freue mich sehr, dass diese Kooperation zwischen Universität und FH gelungen ist, da unsere Studierenden sowohl in die Grundlagen- als auch in die angewandte Forschung tiefe Einblicke gewinnen und vielfach davon profitieren können“, freut sich Professor Alexander Meschtscherjakov vom Center for Human-Computer Interaction der Universität Salzburg.

Die Studierenden werden zu fünf Anwendungsfällen (Mobilität, Gesundheit, Bildung, Arbeit, Spiel) untersuchen, wie Menschen und Maschinen miteinander in Beziehung stehen, was es dabei bedeutet, eine (künstliche) Intelligenz zu sein bzw. zu haben, und wie diese Interaktionen und Integrationen zukünftig aussehen können. „Das bedeutet, dass sich unsere Doktorand*innen mit der Nutzung von Technologien auseinandersetzen, diese hinterfragen, neu interpretieren und schließlich auch gestalten, um Erkenntnisse für bedeutsame Interaktionen zu gewinnen“, erläutert Meschtscherjakov.

Wie beeinflussen sich Mensch und Technologie gegenseitig?

Als Beispiel nennt er den Anwendungsfall „Arbeit“, bei dem erforscht wird, welche Herausforderungen sich ergeben, wenn Menschen von zu Hause aus arbeiten. Welche Technologien machen den Arbeitsplatz dann aus? Welche Rolle spielt das Umfeld, auch jenes, das nun fehlt? Wie werden Grenzen zwischen Privatheit und Beruf gezogen? Anhand der Gestaltung von neuen Technologien bzw. Interaktionen wird dabei erforscht, wie sich Technologie und Mensch gegenseitig beeinflussen. Ein weiteres Beispiel ist der Anwendungsfall „Spiel“. Dabei wollen die WissenschaftlerInnen herausfinden, was gemeinsames Spiel im öffentlichen Raum heißt. Welchen Einfluss hat die Umgebung, das Öffentlich-Sein? Welche neuen, hybriden Qualitäten können durch die sinnvolle Kombination von digitalem und physischem Spiel hervorgebracht werden?

Der Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themen kommt aber noch eine weitere Bedeutung zu. Das in der Human Computer Interaction (HCI) zunehmende Bewusstsein, dass Menschen und Technologie untrennbar miteinander verwoben sind, erfordert auch eine Neuformulierung der theoretischen und methodischen Grundlagen. Die individuellen Erkenntnisse der Doktorand*innen werden dazu miteinander in Beziehung gebracht um Schlussfolgerungen für ebenjene Grundlagen zu ziehen. Weitere Querschnittsthemen ergeben sich aus einem ethischen Anspruch, nämlich jenem, in Forschung und Entwicklung einen Diskurs zu Konsequenzen und Verantwortungen zu führen. Für die Doktorand*innen bedeutet dies, in ihren Forschungsarbeiten Fragen der Nachhaltigkeit und Diversität als wesentliches Element aufzunehmen.

Gemeinsames Doktoratsprogramm von Uni und FH

„Die erstmalige Möglichkeit gemeinsam mit der Universität Salzburg Doktorand*innen auszubilden ist eine Bestätigung für die tolle Aufbauarbeit, die wir mit dem Joint-Masterstudiengang HCI bereits geleistet haben. Neben einer breiteren Sichtbarkeit unserer Forschung ermöglicht das Doktoratskolleg unseren Kolleg*innen am Studiengang auch Ihre Karriere in Richtung Habilitation zu beschleunigen“, sagt Studiengangsleiter FH-Prof. DI Dr. Hilmar Linder. „Aus wissenschaftlicher Sicht trägt diese erfreuliche Entwicklung dazu bei, an Fachhochschulen anwendungsnahe Grundlagenforschung betreiben zu können und damit den nachhaltigen Aufbau von Forschungsexpertise zu fördern“, ergänzt der wissenschaftliche Leiter Dr. Bernhard Maurer, MSc.

Das Programm, welches vom FWF mit rund einer Million Euro gefördert wird, beinhaltet auch ein spezifisches Ausbildungsprogramm, das von Uni und FH gemeinsam etabliert wird. Sommerschulen, Seminare, ein internationales Netzwerk – all das erwartet die zukünftigen Studierenden. Für die Kooperation zwischen der Paris Lodron Universität Salzburg und der FH Salzburg ist die Förderung ein weiterer Meilenstein: neben dem vor drei Jahren auf den Weg gebrachten Joint Master Programm HCI sind nun auch die Weichen für die Ausbildung exzellenter Doktorand*innen gelegt. Der Erfolg zeigt den inzwischen erlangten Stellenwert des Themenbereiches Human-Computer Interaction am Standort Salzburg.

Human-Computer Interaction (Joint Master)
Understanding and shaping human-centered technology

doc.funds.connect

FHs und Unis bilden gemeinsam Doktorand*innen aus. Das BMBWF und der FWF fördern fünf neue gemeinsame Doktoratsprogramme mit je einer Million Euro. Mit dabei: Die FH Salzburg und die Universität Salzburg. 

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