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14. Juli 2022

Auslandspraktikum in Tansania

„Wir wollten beide schon immer einmal nach Afrika reisen und da wir im fünften Semester die Möglichkeit hatten, ein Auslandspraktikum zu absolvieren, haben wir uns dazu entschieden, dies in Afrika zu machen,“ beschreiben Melanie Schnöll aus Adnet und Felix Elsenwenger aus Eugendorf ihre Motivation ins Ausland zu gehen. Die beiden Studierenden der Gesundheits- & Krankenpflege verbanden das Schöne mit dem Nützlichen und verbrachten ihr Praktikum von Dezember 21 bis Februar 22 im Tumaini Health Center in Tanga, an der Küste von Tansania.

Tansania liegt in Ostafrika und vor allem in den ländlichen Regionen herrscht eine große Armut. Nachdem sich die beiden Praktikant*innen an das heiße Klima mit schwülem Wetter gewohnt hatten - eine Herausforderung wie beide erzählen - bestand zuerst ihr Aufgaben darin, Schwangerschaftsuntersuchungen durchzuführen. Dazu gehörte die Erhebung von verschiedenen Daten, die Untersuchung der Föten sowie die Durchführung verschiedener Tests (Malaria, HIV, etc.). Entgegen ihren anfänglichen Bedenken wie sie die Einheimischen aufnehmen würden - da es in Tanga aufgrund des nicht vorhandenen Tourismus kaum Berührung zu Europäern gibt - wurden sie sehr schnell sehr freundlich behandelt. Einige wenige waren ein misstrauisch, allerdings legte sich auch das mit der Zeit.

Auf die Kinder- und Impfambulanz erhoben sie im Anschluss hauptsächlich die Entwicklungsstand der Kinder (Größe und Gewicht) und führten verschiedene Impfungen durch. Zum Schluss durften sie auf der Bettenstation Patient*innen pflegerisch versorgen: Medikamente aufbereiteten und verabreichten sowie die postoperative Überwachung durchführten.

Eine Situation ist beiden eindringlich in Erinnerung geblieben: Ein Notfall. Eine werdende Mutter benötigte dringend eine Operation, die nicht durchgeführt werden konnte, da gerade wieder die Strom- und Wasserversorgung in der Stadt zusammengebrochen war, was öfters vorkam. Die Patientin bekam Flüssigkeit und Medikamente gegen die Schmerzen verabreicht und ihr Zustand wurde anhand der Vitalparameter überwacht. Zwei Stunden später wurde sie per Kaiserschnitt entbinden. Melanie und Felix assistierten und durften die Nachversorgung des Neugeborenen übernehmen. Aber Ausruhen war nicht angesagt. Der nächste Notfall, wieder eine Gebärende, traf ein und musste gleich versorgt werden. Kindern und Müttern konnte aber geholfen werden und überlebten.

Neben der Arbeit blieb aber auch noch Zeit, Tanga und Umgebung zu erkunden oder am Strand baden zu gehen. Land und Leute lernten sie privat beim Gottesdienst oder auf Festen kennen. Das lokale Essen, vor allem die frischen Früchte aus dem Garten schätzten beiden sehr sowie die lokale Musik. Auf Ausflüge durch ganz Tansania sammelten sie Eindrücke von den unterschiedlichen Landschafts- und Klimazonen, die von trockener Savanne über den Regenwald bis zu milden Klimata in den Bergregionen reichten. In Erinnerung blieben ihn dabei die vielen verschiedenen tropischen Fruchtbäume wie u.a. Bananenstauden, Mango- und Avocadobäume. Ziemlich oft wurden sie auf offener Straße angesprochen und ausgefragt, vor allem woher sie seien und was sie in Tanga machen.

Rückblickend war es eine sehr bereichernde Zeit, die ihnen in Erinnerung bleiben wird. Nicht nur Tansania ist ihnen ein Stück näher gerückt, auch die großen Unterschiede der beiden Gesundheitssystem wurde ihnen bewusst und vor allem die unterschiedlichen Arbeitsweisen. „Es war beeindruckend, wie man mit wenig Möglichkeiten, Arbeitsmaterialien und Medikamenten, die maximale Versorgung erreichen kann,“ sagen beiden unisono.