4. Nationales Ressourcenforum

4. Nationales Ressourcenforum

Im Rahmen des vierten Nationalen Ressourcen Forums (Ressourcen Forum Austria) haben Alexander Petutschnigg (Studiengangsleiter Holztechnologie und Holzbau) und Thomas Sepperer (Junior Researcher, HTB) einem interessierten Publikum aus ganz Europa aktuelle Forschungsergebnisse zur Lösung eines brandaktuellen Themas in der Landwirtschaft vorgestellt. Dabei ging es um die Umsetzung der NEC-Richtlinie (EU) 2016/2284, welche die Reduktion der Ammoniakausgasung bis ins Jahr 2030 um 12% im Vergleich zu 2005 vorsieht.

Wie bereits früher berichtet, haben Rindeninhaltsstoffe (Tannine) und daraus hergestellte Produkte hervorragende Eigenschaften. Eine der Eigenschaft ist die Möglichkeit, chemische und physikalische Bindungen mit dem Treibhausgas Ammoniak (1g NH₃ entspricht ca. 3g CO₂) einzugehen. Dadurch ist es möglich, durch Zugabe von geringen Mengen an Tannin die Emissionen drastisch zu senken und die Vorgaben der Richtlinie zu erreichen.

Kurzzeitversuche in den Laboren am Campus Kuchl sowie an der HBLA Ursprung haben gezeigt, dass auch das Verdünnen der Gülle mit Rindensud aus heimischer Baumrinde hervorragende Auswirkungen auf die Emissionen hat. Wird beispielsweise Fichtenrinde mit Wasser einige Zeit erhitzt, lösen sich die funktionalen Komponenten aus der Rinde im Wasser. Der dadurch gewonnene Sud kann der Gülle zugesetzt werden und wirkt auf zweierlei Arten dem Verlust von Ammoniak an die Atmosphäre entgegen: (i) senkt der Rindensud den pH-Wert, dadurch findet die Umwandlung von Ammonium in Ammoniak langsamer statt, bzw. wird unterbunden (ii) binden die im Sud enthaltenen Tannine die Stickstoffverbindungen und vermindern dadurch eine Ausgasung.

Der Vortrag und alle Ergebnisse können online nachgeschaut werden unter Bioökonomie als Chance der Landwirtschaft? Das Beispiel Gülle - YouTube (ab ca. 02:12:30), bzw. findet sich die Präsentation zum Download unter Güllebehandlung – Rindentannine zur Reduktion von Ammoniakabgasung (ressourcenforum.at)