Aktuelles
14. Juni 2023

1. Workshop mit Bürger*innen im Projekt "Humane PapilloWAS?"

Am 12.6. fand der erste Workshop mit jungen Menschen, Lehrer*innen und Eltern im Pojekt "Humane PapilloWAS?" der Biomedizinischen Analytik zum Thema Humane Papillomaviren statt. Gemeinsam soll herausgefunden werden, wie Informationen über HPV aufbereitet sein müssen, um bei den Zielgruppen anzukommen, und eine Aufklärungskampagne entwickelt werden.

Nur 46% der Österreicher*innen wissen, was Humane Papillomaviren, kurz HPV, sind und nur 34% der Bevölkerung bringen HPV mit Krebserkrankungen in Verbindung. Das zeigt, dass in der Bevölkerung viele Wissenslücken zu einem Virus bestehen, mit dem sich im Laufe seines Lebens fast jeder Mensch infiziert. In Workshops überlegen wir uns gemeinsam mit Eltern, Lehrer*innen und jungen Menschen, welche Informationskanäle für die jeweiligen Zielgruppen am effektivsten sind und designen eine wirksame Aufklärungskampagne über HPV.

Beim ersten Workshoptermin waren 10 Teilnehmer*innen dabei, die jüngste Teilnehmerin war 11 Jahre alt. Der Workshop fand am Campus Urstein statt, betreut wurde er von Geja Oostingh und Magdalena Meikl. Nach einer Vorstellungsrunde, bei dir sich alle besser kennenlernten, gab es einen kurzen fachlichen Input zum Thema HPV. Zuvor wurde aber über mentimeter bei den Teilnehmer*innen noch abgefragt, wie informiert sie sich bereits fühlten. Die meisten fühlten sich unsicher in Bezug auf ihr Wissen über HPV und die Impfung. Als Kanäle, über die sie schon einmal über HPV gehört hatten, gaben die meisten das Internet, den/die Frauenärzt*in oder die Zeitung an. Manche hatten auch im Studium oder von Schulärzt*innen davon gehört. Leider gab es aus Schule und Familie nur wenig Infos.

Nach dem theoretischen Teil gab es eine kurze Pause mit Kaffee, Kuchen und Brötchen. Danach ging es weiter ins World-Café, wo die Teilnehmer*innen bevorzugte Medien & Orte ausarbeiten sollen, an denen sie sich Informationen über HPV holen würden. Es wurden Kurzclips mit max. 2 min Dauer in sozialen Medien genannt, diverse Arztpraxen, die Schule, das Radio mit Werbeeinschaltungen, Plakate an Bushaltestellen, Influencer*innen, Insta-Stories und Podcasts. Auch die Politik wäre gefordert, mehr zu diesem Thema zu unternehmen. Das Internet wurde eher als problematische Informationsquelle genannt, da es dort schwierig sei, Informationen richtig einzuordnen.

Als nächster Schritt wurden analoge und digitale Informationskanäle von den Teilnehmer*innen gesichtet und bewertet. Bei den analogen Materialien schnitten Infos mit kurzen, catchy Texten sowie Grafiken und Bildern am besten ab. Wichtig ist auch die Farbgebung und die Übersichtlichkeit. Infohefte oder -blätter mit sehr viel Text wird gar nicht gern angenommen. Online schnitten Websites besser ab als die sozialen Medien. Websites wurden als seriös und übersichtlich bewertet, besonders positiv wurden interaktive Seiten, wo es Quizzes oder "mehr Info" zum Ausklappen gibt, bewertet. Erfreulich für uns war, dass auch unsere eigene neue Website HPVWissen sehr gut ankam. Es kam auch der Tipp, sich an bestehenden Websites, Podcasts, tiktok- oder Instagramkanälen anzuhängen, die bereits eine hohe Anzahl an Follower*innen haben und nicht alles neu zu machen, da es schon sehr viele Infokanäle gibt.

Am Ende schrieb jede*r Teilnehmer*in auf, wie er*sie Freunden und Familie HPV in wenigen Sätzen erklären würde. Dabei war z.B. "HPV ist eine Geschlechtskrankheit, die bei beiden Geschlechtern Krebs verursachen kann. Die HPV-Impfung ist bis 21 Jahre GRATIS. Nur weil die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist, heißt das nicht, dass man sie nicht schon übertragen kann. Impfung ist Eigen- und Fremdschutz."

Nach etwa 3 Stunden endete der Workshop. Das Feedback der Teilnehmer*innen war sehr gut, der Workshop wurde als kurzweilig und informativ empfunden.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei den motivierten Teilnehmer*innen und hoffen, dass einige bei den weiterführenden Beratungsrunden, in denen eine Umfrage und konkrete Kommunikationsmaßnahmen ausgearbeitet werden sollen, wieder dabei sind! Der nächste Workshoptermin ist am 14.7.2023, es sind noch Plätze frei, bei Interesse also gerne noch anmelden!