Flecht-Workshop mit Emmanuel Heringer

Traditionelles Handwerk wird neu interpretiert

Handwerkliches Schaffen liegt im Trend, und fast vergessenes gewinnt wieder an Bedeutung: Das traditionelle Flechthandwerk erlebt eine Renaissance. Ein wichtiger und erfolgreicher Vertreter ist Emmanuel Heringer, der eine Woche lang unsere Studierenden des Bachelorstudiengangs Holztechnologie & Holzbau | Vertiefer Möbelbau & Innenarchitektur in die hohe Kunst des Flechtens einführte.

Wer beim Flechten nur an Körbe denkt, unterschätzt die Vielseitigkeit dieses Handwerks. Geflechte finden seit Langem Anwendung in Architektur, Gartengestaltung und Interior Design. Emmanuel Heringer erschafft gemeinsam mit Architekt*innen und Kund*innen hochwertige Unikate, die in ihrer Qualität und Langlebigkeit einzigartig sind. Dabei trägt nicht nur das Naturmaterial Holz zur Nachhaltigkeit bei, sondern auch die außergewöhnliche Beständigkeit seiner Werke.


Beständigkeit prägt auch Heringers Lebenslauf: Der gebürtige Bayer ist gelernter Zimmerer und Flechtwerkgestalter. 2009 machte er sich mit seinem Unternehmen „Geflecht & Raum“ selbstständig und begeistert seine Kund*innen mit herausragenden Objekten. Die Liste an Einladungen zu nationalen und internationalen Ausstellungen ist lange. 

Auch am Department Design & Green Engineering am Campus Kuchl sowie an anderen Universitäten ist er ein geschätzter Gast. In seinen Vorträgen und Workshops möchte er nicht nur das Wissen über Flechtwerke weitergeben, sondern auch vermitteln, welche handwerkliche Arbeit dahintersteckt. Der Unternehmer und Handwerker schätzt dabei den Austausch sehr mit Studierenden, den er als inspirierend empfindet. Er gewinnt dabei stets neue Perspektiven und einen erweiterten Blick auf sein Schaffen.

Kreativ mit Flechtwerk: Workshop am Campus Kuchl

So erlebte er das auch bei seinem Workshop am Campus Kuchl, bei dem die Studierenden das Korbflechten erlernten und sie durften darüber hinaus größere Gemeinschaftsprojekte mit individuellen Formen umsetzenAls Material wurde Weide aus Deutschland verwendet, die von rötlich bis grünlich und geschält oder mit Rinde erhältlich ist. Die einjährigen Triebe erreichen eine Länge von zwei bis drei Metern und werden vor der Verarbeitung in Wasser eingeweicht. Entstanden sind dabei ästhetisch anspruchsvolle Objekte, die nun den Campus verschönern. 

Die Studierenden zeigten sich am Ende der Woche mehr als begeistert: „Besonders einprägsam war es zu sehen, welche Genauigkeit und Mühe dieses Handwerk erfordert – vor allem, wenn man bedenkt, dass hinter allen erhältlichen Geflechten aus Naturmaterialien stets echte Handarbeit steckt“, erzählt eine der Studierenden.