Lennart Häring zog es für sein Berufspraktikum nach Spanien, genauer gesagt in die Provinz Katalonien. Bei einem dort ansässigen Unternehmen baute der Holztechnologie & Holzbau-Student mobile Wohneinheiten, die derzeit beliebten „Tiny Häuser“.
Bei „Serena House“, einem Planungsbüro mit Werkstatt in der Nähe von Barcelona, verbrachte Lennart sein 10-wöchiges Berufspraktikum. Das junge Unternehmen hat sich auf den Bau von Tiny Häusern spezialisiert, die für Kunden aus dem gesamten europäischen Raum nach Wunsch hergestellt werden. Der Vorteil für Lennart: durch die internationale Kundschaft ähneln die Projekte in Ausführung und Bauweise stark dem, was auch in Deutschland und Österreich als Tiny House gilt. Bei den Häusern von Serena House liegt der Fokus auf Holz als Baumaterial, nachhaltigen Dämmstoffen und einem hohen Autarkiegrad – alles Aspekte, die Lennart bei der Wahl seines Praktikumsbetriebs wichtig waren.
In dem mittelständischen Unternehmen hatte Lennart die Chance, an allen Entstehungsphasen eines Tiny House mitwirken zu können, von den ersten Entwürfen bis zum Aufstellen und Installieren der fertigen Häuser. Einerseits war er in der Werkstatt tätig und hat gedämmt, lackiert, Wandkonstruktionen abgebunden, Betten gebaut und Regale installiert, andererseits war er voll in der Planung involviert: In Absprache mit Architekten und Kunden war er für das Zeichnen und die Umsetzung mehrerer Teilbereiche in den laufenden Bauprojekten verantwortlich. Dazu gehörten ein möglichst platzsparender Schlafbereich, ein Kleiderschrank mit zusätzlichem Stauraum, und ein Ess- und Gästebereich, der zum Arbeiten, Schlafen und Essen genutzt werden sollte. Die größte Herausforderung stellte dabei das geringe Platzangebot in den Tiny Häusern dar, welches vor allem nach multifunktionalen Möbeln verlangte, die mehrere Wohnfunktionen gleichzeitig abdecken können. Da alle Häuser auf fahrbaren Unterkonstruktionen montiert sind, musste das gesamte Mobiliar fest verankert sein und besonderen Anforderungen in Sachen Stabilität gerecht werden.
Für Lennart, der während der Zeit in seinem umgebauten VW-Bus wohnte und somit selbst Tiny House Bewohner war, war das Praktikum eine wichtige Erfahrung für seine weitere Entwicklung: „Die Zeit bei Serena House war spannend und sehr interessant. Ich habe meine Kenntnisse in Handwerk und Planung ausgebaut und die Zusammenarbeit mit Kollegen und Vorgesetzten im internationalen Kontext erlernt und auch schätzen gelernt. Und vor allem hat der Auslandsaufenthalt und die Zeit in der Nähe von Barcelona meinen persönlichen und beruflichen Horizont erweitert.“