Franziska Herbig kam aus der Fortwirtschaft nach Kuchl um hier die "andere Seite", also den Weg des Holzes nach der Ernte besser kennenzulernen. Nach dem Master Holztechnologie und Holzwirtschaft ist Franziska mittlerweile zurück im Wald und kann als Revierleiterin genau planen, wo der Rohstoff der Zukunft wächst und wie er verwendet werden soll.
Schon von klein auf war für die Naturliebhaberin Franziska klar, dass sie einmal mit und in der Natur arbeiten wird. Ihr Bachelorstudium im baden-württembergischen Rottenburg führte sie deshalb in die Forstwissenschaft ein, um das Ökosystem Wald zu verstehen und zu lernen, wie eine nachhaltige Waldbewirtschaftung aussieht. Nach dem Bachelorabschluss und einem ausdehnten Roadtrip durch die Mongolei und Russland zu Pferde wollte die abenteuerlustige Fränkin aber auch wissen, wie die Reise des Holzes nach der "Urproduktion" im Wald weitergeht. Sie entschied sich für das Masterstudium Holztechnologie und Holzwirtschaft an der FH Salzburg, besonders wegen der praxisnahen Ausbildung und Nähe zu holzverarbeitenden Betrieben.
Der familiäre Campus Kuchl inmitten der Berge und der ländlichen Umgebung begeisterte sie von Anfang an. Neben dem Studium blieb Franziska genug Zeit, um in der Natur ihren Hobbies nachzugehen. Vor allem das Bergwandern und die Gamsjagd betrieb Franziska ausgiebig in ihrer Freizeit. Auch die Arbeit an der eigenen Drechselbank ließ sie die Holzverarbeitung mal aus einer ganz persönlichen Perspektive erfahren. In ihrer Masterarbeit setzte sie sich mit der "Holzgemeinde" Kuchl auseinander und inwieweit dieses lokale Netzwerk zur nachhaltigen Entwicklung des Ortes beitragen kann. Dafür hat sie in einem mehrstufigen Befragungsverfahren, der sogenannten Delphi-Methode, mehrere hundert Einwohner des Ortes sowie beteiligte Experten befragt und deren Sicht auf das Thema erforscht. Die Ergebnisse konnte sie 2019 auf dem World Wood Day vorstellen, dem bedeutendsten Treffen rund um die kulturelle Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs.
Nach der Zeit in Kuchl und dem Kennenlernen der Holzverarbeitung zog es Franziska wieder "back to the roots" und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Als Revierleiterin ist sie mittlerweile für ihren eigenen Wald mit Eigenjagd zuständig. Im rheinland-pfälzischen Staatswald bei Ramstein überwacht, plant und gestaltet sie die nachhaltige Holzproduktion und kann dank ihrer Kombination aus Bachelor- und Masterstudiengang zwischen Forst- und Holzwirtschaft vermitteln.
Holztechnologie & Holzwirtschaft (Master)
- Dauer: 2 Jahre (4 Semester)
- Abschluss: Diplomingenieur*in (DI)
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