18. Oktober 2022

Recycling als Schlüssel zur Nachhaltigkeit

In den Alumni Stories erfahren Sie, welchen spannenden beruflichen Werdegang unsere Absolventinnen und Absolventen nach ihrem Studium an der FH Salzburg eingeschlagen haben. Lassen Sie sich von den #Karrierewegen inspirieren.

Anna Schild hat es nach ihrem Abschluss des Studiengangs Holztechnologie & Holzwirtschaft an die waldreiche Westküste Kanadas verschlagen. An der Universität in Vancouver arbeitet sie nun an ihrer Doktorarbeit und trägt damit zu einem besseren Verständnis für das Recycling von Rohstoffen bei.

Anna Schild, HTW

Ein großes Interesse an Naturwissenschaften – das ist einer der Gründe, weshalb sich Anna für eine Studium der Holztechnologie begeistern konnte. „Das Schöne an dem Fach ist, dass man damit gleichzeitig mehrere andere Disziplinen am Beispiel eines bestimmten Materials kennenlernt, wie Physik, Chemie oder Biologie“, so Anna. Ein anderer wichtiger Beweggrund wurde ihr praktisch in die Wiege gelegt: bereits ihre Eltern haben beide Holzwissenschaften studiert und sind in dem Bereich tätig.

Ihren Bachelor in Holzwirtschaft absolvierte Anna an der Universität Hamburg. Für den Masterstudiengang wollte sie an einen kleinen Standort mit familiärer Atmosphäre, Praxisnähe und Internationalität. „Das Studium an der FH Salzburg hat mir einerseits wissenschaftliche Kenntnisse vermittelt, vor allem durch die eigenständige Projektarbeit in den gut ausgestatteten Laboren. Andererseits habe ich viele Soft Skills mitnehmen können, denn Fächer wie Kommunikation und Teamarbeit waren wichtige Bestandteile des Masterprogramms. Und egal in welche Branche man später tätig ist, diese Fertigkeiten werden immer gebraucht“, so Anna über ihre Studienzeit.

Besonders gut in Erinnerung geblieben ist ihr die starke Gemeinschaft am Campus Kuchl und die Qualität der Betreuung: „Wenn man Eigeninitiative zeigt, eigene Ideen umsetzen will oder auch bei Auslandssemester und Praktika bekommt man die uneingeschränkte Unterstützung der Professoren. Das sehe ich als absolute Besonderheit, die es einem ermöglicht jede Menge verschiedene Erfahrungen zu sammeln und damit fachlich und persönlich zu wachsen.“

Kooperation zwischen Kuchl und Vancouver

Durch die zahlreichen internationalen Kontakte des Studiengangs konnte Anna ein Praktikum in Tansania absolvieren sowie ein Auslandssemester in Vancouver verbringen. An der University of British Columbia fand sie ein Thema, was sie die nächsten Jahre begleiten sollte: das Recycling von Altholz und damit eine ressourcenschonende und nachhaltige Nutzung von Rohstoffen. Unter Einbeziehung eines betreuenden Professors der FH Salzburg, sowie einer akademischen Betreuerin an der kanadischen Partnerinstitution führte Anna nicht nur Labortätigkeiten dazu in Vancouver durch, sondern schrieb gleich ihre gesamte Masterarbeit dort.

Die Mentalität der Wiederverwertung, gerade auch beim Holz, ist in Nordamerika noch nicht so in der Praxis angekommen wie in Europa. Aber auch im waldreichen Kanada gab es in den letzten Jahren Dürren, Brände und Schädlinge im Wald, die ein Umdenken fördern. Deswegen habe ich in meiner Masterarbeit Plattenmaterialien aus recycelten Spänen produziert und diese auf Praxistauglichkeit und industrielle Umsetzbarkeit untersucht“, so Anna über ihre Forschung.

Die Kooperation zwischen Kuchl und Vancouver lief so gut, dass Anna bereits vor Fertigstellung ihrer Masterarbeit die Möglichkeit zur Promotion an der University of British Columbia angeboten wurde. Für sie lag die Entscheidung auf der Hand: „Ich kann mich noch weiter in das Thema der Wiederverwertung von Holz vertiefen und dazu beitragen, dass ganz neue Werte aus bereits vorhandenen Materialien geschaffen werden. Davon abgesehen ist Vancouver ist eine traumhafte Stadt zum Leben.“

Mit dem was sie jetzt macht, sieht Anna sich voll am Puls der Zeit, schließlich sei das zirkuläre Wirtschaften mit Wiederverwertung und Recycling der einzige Weg, um wirklich nachhaltig zu leben. Die dringenden Aufgaben sieht sie nicht nur am Ende des Lebenszyklus von Produkten, sondern auch in der Gestaltung und Produktion: „Leider werden Dinge immer noch viel zu selten nach Prinzipien gestaltet, die ein problemloses Recycling ermöglichen würden. Beispielsweise die einfache Trennbarkeit der einzelnen Bestandteile oder die Vermeidung von umweltschädigenden Stoffen. Deswegen müssen auch wir in der Holzbranche bei allen Produkten schon von Anfang an die Nachnutzung mitdenken, um Stoffkreisläufe zu schließen“.

gebogene, luftige Holzkonstruktion

Holztechnologie & Holzwirtschaft (Master)

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