18. Jänner 2023

Programm-Manager für Satellitennavigationssysteme

In den Alumni Stories erfahren Sie, welchen spannenden beruflichen Werdegang unsere Absolventinnen und Absolventen nach ihrem Studium an der FH Salzburg eingeschlagen haben. Lassen Sie sich von den #Karrierewegen inspirieren.

Von der Säge in der Werkstatt am Campus Kuchl zum Programm-Manager eines Satellitennavigationssystems: Christoph Miksovskys Karriereweg führte von ersten Forschungsversuchen am Campus Kuchl zu einer Leitungsposition am renommierten Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS. Der Absolvent des Bachelors und Masters in Design & Produktmanagement ist heute als Programm-Manager im europäischen Satellitennavigationssystem "Galileo" tätig und sorgt für täuschungssicheren Satellitenempfang weltweit.

Christoph Miksovsky stammt aus Wien, wo er die Matura absolvierte, um im Anschluss den Bachelor in Design & Prdouktmanagement (Abschluss 2013) und Master (Abschluss 2016) zu studieren. Als studentische Hilfskraft war er seinerzeit maßgeblich an der Fertigstellung der internationalen Benchmarkstudie zu Online-Konfiguratoren „The Customization 500“ (Walcher/Piller 2012) in Zusammenarbeit des Forschungslabors DERESA (Design Research Salzburg) mit der MIT Smart Customization Group, USA, beteiligt.

2012 absolvierte Christoph sein für zwei Monate geplantes Pflichtpraktikum bei adidas in Herzogenaurach bei Nürnberg. Er „musste“ (und wollte) allerdings auf Bitten des Unternehmens um weitere fünf Monate verlängern, da er in einem Projekt eine tragende Rolle eingenommen hatte. Durch die Erfahrungen bei adidas wurde er auch zum Thema seiner Masterarbeit, einem Fußmuskel-Trainingsgerät für Sportler, inspiriert. 90% der Masterarbeit verliefen zu 100% ordnungsgemäß, die letzten 10% brachten Christoph an die Grenzen seiner Belastbarkeit, wurde doch seine Tochter kurz vor dem Abgabetermin geboren. Seine Masterarbeit wird heute noch regelmäßig den DPM-Studierenden auf Grund des von Christoph „entwickelten“ Farbcodierungsverfahrens bei Interviewauswertungen als Beispiel für die herausragende Durchführung qualitativer Marktforschung zur Hand gegeben.

Nach dem Studium arbeitete er zwei Jahre als Projektmanager und UX-Designer für ein Softwareentwicklungsunternehmen in Nürnberg/Zürich, um im Frühjahr 2018 zum Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen IIS zu wechseln. Dieses Forschungsinstitut ist seit vielen Jahrzehnten in „aller Ohren“, da 1992 der mp3-Standard hier entwickelt und patentiert wurde. Christoph ist als Projektleiter sowie als Programm-Manager für die Entwicklung von „Galileo Public Regulated Service (PRS) Empfänger“ verantwortlich. „Galileo“ ist das europäische Satellitennavigationssystem, zu dessen Betrieb in den letzten Jahren über 20 Satelliten ins All geschossen wurden. Im Gegensatz zu den globalen Konkurrenten ist Galileo unter ziviler Kontrolle, während die anderen globalen Satellitennavigationssysteme (GPS (USA), GLONASS (Russland), BeiDou (China)) militärisch kontrolliert werden. In der neuesten Generation von Endgeräten (z.B. Smartphones) ist das Galileo-System bereits fest integriert. Als Programm-Manager beschäftigt sich Christoph täglich mit Marktbeobachtungen, Wettbewerbsanalysen und Lizenzverhandlungen mit Verwertern der Fraunhofer-Innovationen im Bereich von täuschungssicherem  Galileo-Empfang für „hoheitliche Anwendungen“, wie z.B. Rettungsdienste, Polizei und Telekommunikationsanbieter. Seit Jänner 2021 ist Christoph außerdem stellvertretender Gruppenleiter mit größerer Mitarbeiterverantwortung in einer 15-köpfigen Forschungsgruppe.

Obgleich es sich um Forschungsprogramme und Produkte der Zukunft am Beginn ihres Produktlebenszyklus handelt, ist Christoph sehr dankbar für die im Design & Produktmanagement-Studium erworbenen Produktmanagement-Skills:

„Die grundlegenden Prinzipien sind im Produkt- wie auch im Programm-Management der angewandten Forschung sehr ähnlich. An der Säge im Kuchler Werkstattkeller hätte ich nie gedacht, dass ich später einmal einen Beitrag zum Aufbau eines globalen Satellitennavigationssystems leisten werde. Danke für die Ausbildung!“