Bei Georg Himmelstoß treffen zwei Leidenschaften aufeinander: zum einen die Begeisterung für Holz, die ihm als Sohn eines Forstdirektors in die Wiege gelegt war, zum anderen die Faszination für Technik und große Maschinen. In Kuchl fand er damit ein Studium, welches beide Themen miteinander verband und ihm den Weg in eine erfolgreiche berufliche Zukunft bereitet hat.
Dass Georg Himmelstoß zum Studieren nach Kuchl kam, war alles andere als geplant. Zwar lag die Affinität zu den Themen Wald und Holz in der Familie und auch die Lehre zum Tischler förderte sein Interesse daran, das Informationsmaterial über den Holzstudiengang an der FH Salzburg ließ sich allerdings sein Bruder zukommen. Während diesen die Broschüre eher kalt ließ und stattdessen eine Ausbildung zum Piloten absolvierte, fand Georg ein Studium, das genau auf seine Interessen zugeschnitten war: „Was ich mir erhofft hatte war einerseits den Werkstoff Holz zu verstehen und zu ergründen, und gleichzeitig mehr über die Technik zu lernen, mit der man Holz verarbeiten kann. Genau diese Kombination habe ich in Kuchl gefunden.“
Als besonders wichtig, auch für seinen jetzigen Job, sieht er das Fachwissen und die Materialkenntnis rund um das Thema Holz, welche ihm im Studium vermittelt wurde.
Egal in welchem Bereich man tätig ist, die Kenntnisse wie sich der Werkstoff verhält und wie man ihn be- und verarbeitet braucht man ständig. Bei Gesprächen mit Kunden oder Partnern weiß ich, wovon ich rede, und kann auch entsprechend argumentieren. Darüber hinaus bildete das Studium für mich eine perfekte Kombination aus Theorie und Praxis, damit man kein 'Fachidiot' wird, der sich nur in einem Spezialbereich auskennt. Für die meisten Berufe und besonders im Holzbereich, ist es meiner Meinung nach besser ein ganzheitliches Wissen zu besitzen und das Studium an der FH Salzburg hat mir diese Bandbreite vermittelt.“
Was ihm ebenfalls stark in Erinnerung bleibt aus der Zeit in Kuchl ist die Kameradschaft untereinander und die Freundschaften, die damals entstanden sind und zum Teil immer noch bestehen. „Wir waren damals ein sehr diverser Jahrgang mit Leuten, die alle ganz unterschiedliche, persönliche Hintergründe zum Studium mitbrachten. Das war für alle eine unheimliche Bereicherung. Es gab zwar einzelne Gruppen, aber dennoch hat sich jeder mit jedem verstanden und der Austausch unter den Studierenden war sehr stark. Wir sind damals auch alle gemeinsam auf Abschlussreise gefahren.“ Auch der Studienort in der Holzgemeinde Kuchl inmitten der Berge war für ihn etwas ganz Besonderes: „Im Sommer nach der Prüfung an die Taugl oder an den Badesee, im Winter zum Schi- oder Schlittenfahren auf die Piste – das wäre vollkommen anders gewesen, wenn ich in einer großen Stadt studiert hätte. Gerade für Sport- und Naturbegeisterte bietet die Umgebung unglaublich viel.“
Auslandserfahrung in Finnland
Als erster Studierender in seinem Studiengang hat Georg Himmelstoß seine Abschlussarbeit auf Englisch verfasst. Der Grund dafür war ein Auslandspraktikum in Finnland, bei dem er in einem Holzwerkstoffunternehmen tätig war. Mit seiner Arbeit untersuchte er die Optimierung von Presszeiten bei der Herstellung von Sperrholzplatten, dem wichtigsten Produkt der finnischen Holzwerkstoffindustrie. Auch nach dem Studium war für ihn das Reisen und das Kennenlernen von anderen Kulturen wichtig.
Berufseinstieg in Südamerika
Zum Berufseinstieg entschied Georg sich für einen Job in Argentinien, bei dem er den Bau einer Bandsäge für ein Konsortium von Waldbesitzern verantwortete. Zurück in Europa stieg er nach einer kurzen Zeit bei dem Ladenbauunternehmen Umdasch bei Jeld-Wen ein, dem größten Türenhersteller der Welt. Dort betreute er die Geschäftsbereiche Südost- und Osteuropa, bevor er nach wenigen Jahren in die Geschäftsführung und anschließend in die Vorstandsebene der europäischen Holding des Konzerns wechselte.
Nach der Geburt seines Kindes hat Georg sich beruflich umorientiert, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Seit mittlerweile zwei Jahren ist er in dem mittelständischen Unternehmen Mosser Leimholz GmbH als regionaler Vertriebsleiter zuständig und damit nun wieder näher an den Kund*innen, näher am Material Holz und näher an den Menschen, die damit arbeiten.
Was für ihn den Reiz der Beschäftigung mit Holz ausmacht?
Holz ist der einzige Werkstoff, den wir nie zur Gänze ergründen können, weil jedes Stück davon ein Unikat ist. Allein die zahlreichen Holzarten, die Heterogenität des Materials, die unterschiedlichen Verarbeitungsarten – all das macht die Beschäftigung mit Holz so facettenreich und damit so spannend. Je mehr Know-how wir haben, umso mehr ist damit möglich. Aber nicht alles kann man sich theoretisch aneignen, gerade bei Holz, wo jedes Werkstück ein einzigartiges Teil der Natur ist, muss man es erfühlen und erfahren.“
Holztechnologie & Holzwirtschaft (Master)
- Dauer: 2 Jahre (4 Semester)
- Abschluss: Diplomingenieur*in (DI)
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