Ihre Geschichte ist eine relativ junge. Ihr Wachstum hingegen dynamisch. Und ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort und den regionalen Gesundheitssektor enorm. Nach 25 Jahren ist die FH Salzburg nicht mehr aus der Bildungslandschaft wegzudenken. Wie sie wurde, was sie heute ist: Impulsgeberin, Kaderschmiede, Innovationstreiberin.
Wir schreiben das Jahr 1995. 91 Studierende sitzen in ihren ersten Vorlesungen an der neuen Hochschule. Dem voraus geht eine neue rechtliche Grundlage für die Errichtung von Fachhochschulen in Österreich. Auch in Salzburg bringt man sich in Stellung. Der damals für das Wirtschaftsressort zuständige LH-Stv. Arno Gasteiger ortet eine einmalige Chance:
»Der Wirtschaftsstandort hatte viele Jahre hindurch ein großes Manko: Das Fehlen von technischer und wirtschaftlicher Ausbildung auf Hochschulniveau. Als sich die Möglichkeit bietet, diesen Mangel zu beheben, setzen wir alle Hebel in Bewegung.« Arno Gasteiger
Mit Erfolg und nachhaltiger Wirkung, wie sich zeigen sollte. Parallel macht sich auch der Verein Holztechnikum Kuchl mit dem Fachverband der Holzindustrie für das neue Ausbildungssystem stark und an die Konzeption eines eigenen Studiengangs.
Zeichen der Zeit
Diese beiden Initiativen legen den Grundstein für die heutige Fachhochschule und sind richtungsweisend für den Wirtschaftsstandort. Gleichsam wie die damalige Fokussierung auf die Bereiche Technik, Wirtschaft und Medien. Denn dank gut ausgebildeter Fach- und Führungskräfte können Firmen mit dem Wandel Schritt halten. Sind doch die vergangenen Jahrzehnte geprägt von einer im Sprinttempo voranschreitenden Digitalisierung, die disruptive Umbrüche in Wirtschaft und Gesellschaft auslöst.
Der Anfang
Gestartet wird mit zwei Studiengängen. »Telekommunikationstechnik & -systeme« am Techno-Z in Itzling. »Holztechnik & Holzwirtschaft« dockt am Holztechnikum Kuchl an. 1999 übernimmt schließlich die Wirtschaftskammer Salzburg (WKS) die Trägerschaft der mittlerweile drei Ausbildungsschienen, die am Techno-Z angeboten werden. Als größter privater Bildungsanbieter kann sie ihrer standortpolitischen Verantwortung noch besser nachkommen. Die WKS ist es auch, die die zentralen Weichen für Weiterentwicklung und Wachstum der FH Salzburg stellt.
Wachstum & Weiterentwicklung
Das Ausbildungssystem trifft einen Nerv der Zeit, die Nachfrage ist groß. Im Jahr 2000 entsteht die Idee, in Puch-Urstein einen neuen, großen Campus zu errichten. Vorangetrieben wird sie mit viel persönlichem Engagement des damaligen WKS-Direktors Wolfgang Gmachl. Er ist vom Standort mit seiner infrastrukturellen Anbindung und den Möglichkeiten zum weiteren Ausbau überzeugt – aber mit enormem Gegenwind konfrontiert.
»Eine zentrale Ausbildungsstätte wie die FH Salzburg gehöre doch, so die damalige Meinung, grundsätzlich in die Hauptstadt«, erinnert sich Wolfgang Gmachl.
Drei Jahre später hat er dank intensiver Überzeugungsarbeit auch härteste Kritiker umgestimmt.
Unter einem Dach
Das Jahr 2005 markiert einen Höhepunkt in der Geschichte. Zum einen geht der Campus Urstein in Betrieb. Gleichzeitig erfolgt eine strukturelle Neuausrichtung in der Trägerschaft. Eine gemeinsame Fachhochschule für das Bundesland Salzburg wird nach intensiver Vorarbeit endlich Wirklichkeit – mit WKS und AK Salzburg als gleichberechtigte Gesellschafter, die AK bringt ihren Studiengang »Soziale Arbeit« und das »Zentrum für Zukunftsstudien« ein.
»Früher als anderswo definieren die Sozialpartner den Bildungsbereich als einen entscheidenden Faktor für die zukünftige Entwicklung der Wirtschaft und die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse«, erinnert sich der damalige AK-Direktor Gerhard Schmidt.