LARP (Live Action Role Play)

Master Studiengang Innovation Management in Tourism

Live Action Role Play: Experience Design Lehre durch ko-kreatives Designen, Erleben und Erfahren. Das Lehrveranstaltungskonzept wurde für den Ars Docendi Staatspreis für exzellente Lehre 2019 nominiert.

„Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.“ (Konfuzius)

In der Lehrveranstaltung Experience Design Case Study wurde im Sommersemester 2018 erstmalig ein LARP durchgeführt, das von Lehrenden und Studierenden ko-kreativ als immersives Erlebnis entwickelt wurde. Die Lehrveranstaltung zeichnet sich durch einen mehrstufigen Wissens- und Kompetenzerwerb und Prüfungsleistungen (vor/während/nach dem LARP) aus.

  • Phase 1 (Beginn): Einführung in die interdisziplinären Theorien und Prinzipien des Experience Designs und LARPs (Wissenserwerb)
  • Phase 2 (Design): LARP Produktion durch die Prinzipien Ko-Kreation und Rapid Prototyping. Zwei Lehrende entwickeln mit 35 Studierenden über drei Monate ein LARP, von der Ideen- und Themengenerierung zur Ausführung von sechs verschiedenen Verantwortungsbereichen durch sogenannte LARP Design Crews (Kompetenzerwerb)
  • Phase 3 (Umsetzung): Veranstaltung des LARPs als eintägiges Event in englischer Sprache als Studieneingangsveranstaltung. Insgesamt nehmen zwei Kohorten mit 70 Master Studierenden aus 38 verschiedenen Ländern teil (Prüfungsleistung)
  • Phase 4 (Abschluss): Abschluss des Events mit Großgruppenreflexion und gemeinsamem Ausklang. Mündliches Gruppen De-Briefing und ein moderierter Reflexionsworkshop am Folgetag und individuelle schriftliche Reflexion (Prüfungsleistung)

Ziele und Ausgangslage

In der Lehrveranstaltung Experience Design Case Study wird eine neue Lehr-, Lern- sowie Prüfungsform erstmalig durch das ko-kreative Designen, Erleben und Erfahren eines immersiven eintägigen Live Action Role Plays (kurz LARP) umgesetzt. Zielsetzung der Lehrveranstaltung ist es, Studierende die Theorien und Prinzipien des Experience Design nicht nur auf theoretischer Ebene zu lehren, sondern Experience Design durch die Entwicklung und das Erleben eines LARPs erfahrbar zu machen und somit zu einem stark lernergebnisorientierten und nachhaltigen Kompetenzerwerb zu führen.

Obwohl Rollenspiele bereits disziplinenübergreifend zunehmend Anwendung in innovativer Hochschullehre finden, besteht das Rollenspiel meist darin, Studierende einzuladen, als Teilnehmer*innen Rollen in diversen Lernkontexten anzunehmen und diese zu spielen. Die vorliegende Lehrveranstaltung geht jedoch einen Schritt weiter. Die inhaltliche und didaktische Besonderheit der Lehrveranstaltung liegt darin, dass Experience Design gelehrt und gelebt wird, indem Studierende selbst ein LARP von Grund auf designen, miterleben und erfahren dürfen. Durch die gelebte, gemeinschaftliche Ko-Kreation zwischen Lehrenden und Studierenden, ist die Zielsetzung des Kurses, ein LARP direkt in die Realität umzusetzen und in der Studieneingangswoche als Willkommenserlebnis (und somit als abschließendes Lernergebnis) für die neu ankommenden Studierenden zu veranstalten. Das leitende Credo ist hierbei wiederum ko-kreativ, in dem das LARP „von Masterstudierenden für und mit Masterstudierenden" als eintägiges immersives Event durchgeführt und erlebbar gemacht wird.

Neben der inhaltlichen Relevanz und didaktischen Neuheit, besteht der besondere Mehrwert des LARPs in einer jahrgangsübergreifenden Zusammenführung der Master Kohorten. Das LARP stellt ein prägendes, verbindendes und unvergessliches Erlebnis dar, das erstmalig eine starke soziale Vernetzung zweier Jahrgangskohorten schafft und dadurch einen nachhaltigen Zusammenhalt der 70 Masterstudierenden für die gesamte geteilte Studiendauer erzielt.

Nähere Beschreibung des Projekts

Um Erlebnisse zu verstehen und zu designen zu können, muss man sie zuerst erleben und erfahren.

Die Lehrveranstaltung Experience Design Case Study ist ein Beispiel für die Umsetzung von gelebter Studierenden-Lehrenden Ko-Kreation und Umsetzung von interaktiven und immersiven Methoden des Lernens und Erlebens.

Die Lernziele der Lehrveranstaltung für die Studierenden lassen sich wie folgt definieren:

  • Entwicklung eines Experience Design Mindsets
  • Verständnis und Anwendbarkeit von interdisziplinären Experience Design Theorien und Modellen (Wirtschaft, Soziologie, Psychologie, etc.)
  • Entwicklung diverser transferierbarer und sozial-kommunkativer Fähigkeiten, wie Improvisation, Kreativität, Teamarbeit, Kommunikation, Führung
  • Entwicklung und Anwendung von Design Thinking, Service Design, Experience Design und Storytelling sowie Spatial Design, Game Design, Behavioural Design Methoden
  • Kompetenzentwicklung einer vollständigen LARP Erlebnis Produktion von Anfang bis Ende in Design Teams
  • Entwicklung von reflexiver Kompetenz, Erlebtes und Erfahrenes zu analysieren und zu beschreiben

Die Lehrveranstaltung zeichnet sich durch einen mehrstufigen Wissens- und Kompetenzerwerb und Prüfungsleistungen (vor/während/nach dem LARP) aus.

  • Phase 1 (Beginn): Einführung in die interdisziplinären Theorien und Prinzipien des Experience Designs und LARPs (Wissenserwerb)
  • Phase 2 (Design): LARP Produktion durch die Prinzipien Ko-Kreation und Rapid Prototyping. Zwei Lehrende entwickeln mit 35 Studierenden über drei Monate ein LARP, von der Ideen- und Themengenerierung zur Ausführung von sechs verschiedenen Verantwortungsbereichen durch sogenannte LARP Design Crews. Die logistische Aufteilung erfolgt in sechs Kleingruppen, die für das LARP Verantwortungsbereiche leiten, die folgende Bereiche umfassen: 1) Charakter Autoren, 2) „Non-Playing Charakter" Autoren, 3) Szenographie, 4) Marketing, 5) Food & Beverage, und 6) Film, Foto & Dokumentation Crew. Darüber hinaus gibt es eine „Game Master Crew", die aus den jeweiligen Team Leader bestehen und logistische sowie inhaltliche Fragen koordinieren.
  • Phase 3 (Umsetzung): Veranstaltung des LARPs als eintägiges Event in englischer Sprache als Studieneingangsveranstaltung. Insgesamt nehmen zwei Kohorten mit 70 Master Studierenden aus 38 verschiedenen Ländern teil. Das gemeinsam geschaffene LARP trug den Titel „The Last Journey of Humanity". Das LARP folgt dem Format eines UN Meetings, und wurde durch diverse Reden sowie sechs immersive Workshops zu Themenfeldern technologischer Fortschritt, Zusammenspiel und Synergien Roboter/Menschheit, Zeiten der Fake News, Ressourcen Knappheit, Geopolitische Zusammenarbeit, Nachhaltigkeit, und vieles mehr geleitet. Die Aktualität und gesellschaftliche Relevanz des LARPs diente damit nicht nur dem Erleben, sondern auch der kritischen Auseinandersetzung mit diversen Themen, die im Master Curriculum im Laufe des Studiums in Lehrveranstaltungen aufgegriffen werden. Somit wurde das LARP als ideale Studieneingangsveranstaltung – auf erlebnistechnischer sowie inhaltlicher Ebene als wertvoll erachtet.
  • Phase 4 (Abschluss): Abschluss des Events mit Großgruppenreflexion und gemeinsamem Ausklang. Danach fand ein mündliches Gruppen De-Briefing und ein moderierter Reflexionsworkshop am Folgetag statt. Diesem folgte eine individuelle schriftliche Reflexion, in der Studierende die Möglichkeit hatten, das Erlebte und Erfahrene zu analysieren und für ihre persönliche und professionelle Entwicklung zu interpretieren (Prüfungsleistung)

Kontakt

Porträt von: FH-Prof. Neuhofer Barbara , BA, MA, PhD
FH-Prof.
Senior Lecturer
Department Business and Tourism
Standort: Campus Urstein
Raum: Urstein - 217
T: +43-50-2211-1369
E: barbara.neuhofer@fh-salzburg.ac.at
W: www.barbaraneuhofer.com