Teresa Dragovits und Elisabeth Els haben in ihrer Bachelorarbeit an der FH Salzburg, Studiengang Innovation und Management im Tourismus, den Campingtourismus in Salzburg untersucht. Die Bachelorarbeit wurde von Mag. Werner Taurer betreut.
Heute und in Zukunft beschäftigen die Campingbranche folgende Trends und Entwicklung:
- Digitalisierung: Vereinfachung von Arbeitsabläufen durch technische Unterstützung, Online-Vertrieb über Campingplattformen, generell eine verbesserte Online-Präsenz sowie die Onlinebuchbarkeit sind Themen, mit denen sich Campingplätze befassen müssen. Zudem zeigt die Umfrage einen Handlungsbedarf für eine dynamischere Preisgestaltung, die wiederum digital unterstützt werden kann.
- Nachhaltigkeit: Der Campingtourismus hat gerade durch die Pandemie einen riesigen Boom erlebt. Campinggäste, die sich für diese naturnahe Urlaubsform entscheiden, sind besonders sensibel für ökologische Themen und beispielsweise E-Mobilität. Erste vollelektrische Campingfahrzeuge kommen in den nächsten Jahren auf den Markt.
- Qualität und luxuriösere Campingformen: Die Online-Befragung der Campingplätze im Bundesland Salzburg ergab, dass die meisten Campingplätze in Bezug auf Einrichtungen und Ausstattungen sehr gut aufgestellt sind. Nichtsdestotrotz bleibt die Erwartung der Kund*innen im Bezug auf Sauberkeit und Qualität hoch. Hier gilt es, sich an internationalen Maßstäben auszurichten. Dazu steigt das Interesse für „Glamping“ (glamouröses Camping) Einrichtungen.
Die Branche sieht sich zudem mit gesetzlichen Auflagen bzw. Regelungen konfrontiert, die sehr herausfordernd sind. In jedem österreichischen Bundesland gibt es ein anderes Camping Gesetz, und auch in den Bezirken Salzburgs werden Auflagen und Grundlagen unterschiedlich ausgelegt und exekutiert. Eine weitere Herausforderung ist in Österreich, dass Camping noch immer als „billige“ Urlaubsform betrachtet wird. Diese Faktoren hemmen Wachstum und Innovation in dieser Branche erheblich. Auch der Umstand, dass der Campingtourismus innerhalb der Tourismusbranche wirtschaftlich nicht seinem Stellenwert gemäß wahrgenommen wird, verhindert eine stärkere Unterstützung dieses Segments durch die öffentliche Hand.
Die Studienautorinnen empfehlen, den Stellwert des gesamten Campingsegments innerhalb der Tourismusbranche in Salzburg neu zu definieren. Zudem sollte jedes Campingunternehmen für sich selbst ein professionelles, an den aktuellen Trends im Campingtourismus und den internationalen Qualitätskriterien ausgerichtetes Unternehmenskonzept erstellen, das klare strategische Ziele und eine eindeutige Profilierung mit Alleinstellungsmerkmalen umfasst.