Durch die Digitalisierung der Energienetze wird die großflächige verteilte Einspeisung erneuerbarer Energiequellen möglich, die für das Gelingen der Energiewende notwendig sind. Die digitale Transformation der Energiewirtschaft umfasst den Übergang traditioneller Energienetze hin zu intelligenten Netzen (Smart Grids) und schafft Schnittstellen zu anderen Bereichen wie Elektromobilität und Smart Home.
Das Zentrum für sichere Energieinformatik (ZSE) erforscht als Nachfolgeorganisation des Josef Ressel Zentrums für anwenderorientierte Smart Grid Privacy, Security und Steuerung (2013 – 2017) gemeinsam mit Unternehmens- und Forschungspartnern die Digitalisierung zukünftiger Energiesysteme und deren Absicherung gegen externe Angreifer und Datenmissbrauch.
Forschungsschwerpunkte am ZSE
Entwicklung neuer Architekturen und Methoden zur Digitalisierung der Energiewirtschaft
Die Digitalisierung im Bereich der Energieversorgung fokussiert auf die Auswertung von Daten, die mittels Informations- und Kommunikationstechnologien in den Energiesystemen gewonnen werden. Mit Data Analytics können erneuerbare Energiequellen eingebunden werden, Netze intelligent gesteuert werden, Prognosen über den nötigen Netzausbau getroffen werden, Wartungsfälle vorhergesagt werden, bevor sie tatsächlich eintreten und neue Bereiche, wie elektrische Mobilität, intelligent im System integriert werden.
Das ZSE ermöglicht die sichere und umfassende Vernetzung von Daten aller Teilnehmer in intelligenten Energienetzen. Ausgehend von sicheren Architekturen („security by design“) wird über Methoden des Model-Driven-Engineerings eine sichere, vertrauenswürdige und verlässliche IKT-Infrastruktur umgesetzt. Anforderungen der Funktionalität werden mit IT-Sicherheit und Datenschutz in Einklang gebracht. Integration und analytische Aufbereitung von Daten aller Teilnehmer geschieht sicher und unter Schutz der Privatsphäre. Analytische Methoden erlauben die Erschließung der Daten und Ableitung von entscheidungsrelevanten Informationen.
Die Absicherung der IT- und Kommunikationsinfrastruktur gegen Angriffe von innen und außen, sowie die Förderung der Kundeneinbindung und –akzeptanz.
Im Bereich der Endanwenderinnen und Endanwender werden die Daten über intelligente Stromzähler (Smart Meter) gewonnen. Um den gesetzliche und gesellschaftlichen Anforderungen an den Datenschutz nachzukommen, werden technische Methoden zur Wahrung des Datenschutzes, „privacy enhancing technologies“ (PETs) erforscht. Durch neue kryptographische Methoden, sichere Datenaggregation, neue Protokolle und den Einsatz verschiedener Messauflösungen in Verbindung mit kryptographischer Zugriffskontrolle können im Bereich Smart Metering funktionale Anforderungen und Datenschutz in Einklang gebracht werden.
Die Entwicklung und der Einsatz passender privacy enhancing technologies sorgen dafür, dass die Privatsphäre der EndanwenderInnen geschützt bleibt. Methoden der IT-Sicherheit schützen das System vor Angriffen von außen und verhindern unzulässige Zugriffe von innen. Dabei kommen neue Technologien wie Blockchains und homomorphe Verschlüsselung zum Einsatz. Die Ergebnisse der Data Analytics werden genutzt um intelligente Energienetze verlässlich zu optimieren und mit anderen Bereichen (z.B. Produktion, Smart Home, Smart Cities) sicher zu vernetzen.
Kontakt
Forschungsgruppenleiter
Department Information Technologies and Digitalisation
Standort: | Campus Urstein |
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Raum: | Urstein - 421 |
E: | guenther.eibl@fh-salzburg.ac.at |
W: | http://www.en-trust.at/eibl/ |