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29. März 2024

FH Salzburg und Commend entwickeln Lärmpegelmessung zur Erkennung von Gefahrensituationen

Die gemeinsam entwickelte Lösung, macht Städte lebenswerter und sicherer, weil Einsatzkräfte in sicherheitsbedenklichen Situationen unmittelbar die Lage einschätzen können und damit betroffenen Menschen rasch Hilfe gewährt werden kann.

Im Bild (v.l.): Julian Nöbauer (FH Salzburg, Dept. IT), Sebastian Karg (Commend), Marlene Berger (Studentin Informationstechnik & System-Management), Michael Thalhammer (Commend), Gerhard Jöchtl (FH Salzburg, Leiter Dept. IT), Simon Kranzer (FH Salzburg, Dept. IT), David Gahleitner (Student Informationstechnik & System-Management)

Die Städte der Zukunft sollen sicher, sauber und lebenswerter sein – das wünschen sich nicht nur die Bewohner*innen, sondern auch Verantwortliche von Städten. Speziell der Faktor Sicherheit wird bei der Erfüllung dieser Wünsche sehr oft rein über Videoüberwachung abgedeckt, was global gesehen auch datenschutzrechtliche Herausforderungen aufwirft. Und gleichzeitig bei der Lageermittlung sehr einseitige Informationen zur Verfügung stellt, da Bilder ohne Ton oft zu Fehlinterpretationen führen.

Die Firma Commend International in Salzburg, globaler Marktführer auf dem Gebiet KI-basierter Audiotechnologien, ist darum zusammen mit der FH Salzburg dabei, einen neuen Zugang zu verfolgen, wie Michael Thalhammer, Leiter der Entwicklung bei Commend erklärt: „In einem gemeinsamen Kooperationsprojekt mit Forscher*innen und Studierenden ergänzen wir die ganz speziellen Commend Lösungen für die Sicherheit von Städten mit einer Lärmpegelmessung.“

Das Prinzip erscheint einfach: An neuralgischen Punkten in der Stadt werden von Commend ohnehin schon seit vielen Jahren Lärmpegelmessungssysteme installiert. Diese werden in Zukunft mittels künstlicher Intelligenz abnorme Lärmentwicklungen erkennen und alarmieren dann, wenn Abweichungen vom gewohnten Geräuschpegel einer Stadt passieren. Sie sind in der Lage, verdächtige Geräusche wie z. B. Schüsse oder unangekündigte Demonstrationen inmitten der normalen Geräuschkulisse einer Stadt zu unterscheiden, die Richtung von vorbeifahrenden Einsatzfahrzeugen zu bestimmen und die Videobilder dann nur im Akutfall dazu zu schalten, um so den Einsatzkräften eine rasche Lageerfassung zu ermöglichen. Damit können Sicherheitseinheiten wie z. B. Polizeidienststellen in Städten in Sekundenschnelle eingreifen und angemessen reagieren – und das ganz ohne die Datenschutzrechte der Bürger*innen zu verletzen. Für diese aber gleichzeitig auch für höhere Sicherheit zu sorgen.

Langjährige Kooperation

Die langjährige Projektzusammenarbeit zwischen Commend International und der FH Salzburg fokussiert darauf, Prototypen zu entwickeln und zu testen, um damit eine auf Cloud-Technologie basierte ‚Microsoft Bing Map‘ einer Stadt mit Audio- und Videospots zu visualisieren, anhand derer Sicherheitsverantwortliche von Städten die Lage umgehend und übersichtlich einschätzen können. „Das Projekt ist für beide Partner eine Win-Win-Situation. Wir freuen uns, dass wir dieses und zukünftig weitere Themen im Rahmen eines Coop-Labs an der FH Salzburg bearbeiten dürfen“, sagt Simon Kranzer, Projektverantwortlicher am Department Information Technologies & Digitalisation der FH Salzburg. Das Coop-Lab ermöglicht einerseits Studierenden einen praxisbezogenen Einblick in die Entwicklung von Produkten sowie in neueste Technologien. Andererseits kann Commend das Potenzial der Studierenden nutzen: „Wir können dadurch neue Innovationen prototypisch testen und junge Nachwuchskräfte für uns gewinnen“, sagt Thalhammer.

Präsentiert wird die adaptierte Lärmpegelmessung auf weltweiten, internationalen Fachmessen mit den Themen Stadt- und Verkehrsplanung sowie Smart Cities. Dort wird Commend mittels der Ergebnisse dieser Kooperation zeigen, wie man Städten ‚ein Ohr für mehr Sicherheit gibt‘ und diese damit in Zukunft noch lebenswerter und sicherer machen kann.